Cyberpunk 2077: Phantom Liberty im Test - Ein Spionage-Thriller mit grandioser Story
Mit Phantom Liberty ist endlich die erste und einzige Erweiterung für Cyberpunk 2077 erschienen. Das Add-on überzeugt im Test mit einer grandiosen Spionage-Thriller-Story und exzellentem Missionsdesign.
Als Cyberpunk 2077 vor fast drei Jahren auf den Markt kam, schlug das futuristische Rollenspiel viele Wellen. Nicht alle davon transportierten einen Tenor, den sich die Entwickler von CD Projekt Red erhofft hatte. Wir waren seinerzeit vom Spiel absolut begeistert. In der getesteten PC-Version zeichnete sich das Spiel mit einer spannenden Story, fantastischen Nebenquests und Charakteren, einer faszinierenden Atmosphäre in der Metropole Night City sowie einer hübschen Grafik aus. Auf den Konsolen, damals noch die alten PS4- und Xbox-One-Geräte, sah das Ganze aber völlig anders aus. Auf der betagten Hardware lief Cyberpunk 2077 in einem teils unspielbaren Zustand, der sogar dazu führte, dass Sony den Titel kurzerhand aus dem PSN-Store entfernte.
Die polnischen Entwickler haben seitdem viel Arbeit in das Spiel gesteckt und unter anderem ein Next-gen-Upgrade für PS5 und Xbox Series veröffentlicht, womit Cyberpunk 2077 auch auf Konsolen annähernd an die Güte der PC-Fassung herankommt. Mit der Veröffentlichung von Update 2.0 und der Erweiterung Phantom Liberty erreichen diese Bemühungen nun ihren krönenden Abschluss. Für uns bleibt jetzt nur noch zu überprüfen, ob sich das lange Warten auf das Add-on für Cyberpunk 2077 gelohnt hat.
Dazu ein kurzer Hinweis: Wir versuchen die Beschreibung der Erweiterung so gut es geht spoilerfrei zu halten. Um an gewissen Stellen einen Kontext zu liefern, kann der Text aber Spoiler zu den Ereignissen des Hauptspiels enthalten.
Präsidentin in Not
Phantom Liberty ist keine Erweiterung, die das Spiel nach seinem Ende um zusätzliche Inhalte erweitert. Wer Cyberpunk 2077 durchgespielt hat, weiß auch, dass das anhand des Ausgangs der Story kaum möglich gewesen wäre. Stattdessen fügt sich das Add-on in die Kampagne ein und wird direkt mit dem eigentlichen Hauptspiel verzahnt. Wir erleben also einen weiteren Handlungsstrang, der genau wie die Geschichten um die Aldecados, Judy und River, parallel zu den anderen Strängen verläuft. Dadurch, dass es bei den Hauptmissionen des DLC auch gelegentlich Pausen gibt, weil es einige Zeit dauert, bis sich ein Kontakt meldet oder ein Plan ausgearbeitet werden muss, haben wir Zeit, auch Missionen des Hauptspiels einzuschieben. So fühlt sich die Erweiterung nicht wie ein Fremdkörper, sondern wie ein organischer Teil des Spiels an.
Erstmals in Kontakt mit der neuen Story kommen wir nach dem Abschluss des Handlungsbogens rund um die Voodoo Boys - also ungefähr nach dem ersten Drittel des Spiels. Protagonist V hat zu diesem Zeitpunkt schon keinerlei Illusionen mehr, welch drastisches Schicksal sich am Horizont abzeichnet. Neue Hoffnung keimt allerdings auf, als sich eine Netrunnerin in Diensten der New United States of America bei V meldet. Im Gegenzug für unsere Hilfe verspricht die Agentin namens Songbird eine Heilung für unseren kritischen Zustand. Das Problem, bei dem wir behilflich sein sollen, hat es jedoch in sich.
Die Space Force One, das Flugzeug der Präsidentin der NUSA, wurde gehackt und wird in Kürze in Dogtown abstürzen. Dabei handelt es sich um einen Stadtteil von Night City, der komplett von der restlichen Stadt abgeschottet ist und wo seit sieben Jahren ein abtrünniger Armee-Colonel mit seinen Truppen das Sagen hat. Wir sollen also in diesen Stadtteil eindringen und nach dem Absturz der Space Force One zur Unglücksstelle vordringen, um nach Möglichkeit die Präsidentin zu retten.
Vertraue niemandem
Mit dieser Rettungsmission verstricken wir uns aber in Ereignisse, die schnell wesentlich komplizierter werden. So lernen wir nach kurzer Zeit den von Idris Elba gespielten Schläferagenten Solomon Reed kennen, der uns zunächst dabei hilft, die Präsidentin aus der Stadt zu schaffen. Währenddessen verlieren wir aber die Verbindung zu Songbird. Die Netrunnerin wieder aufzuspüren ist für die nationale Sicherheit der NUSA von elementarer Bedeutung, und wir als V haben natürlich noch immer das große Interesse an der von Songbird versprochenen Heilung.
So entspinnt sich vor unseren Augen ein Spionage-Thriller voller Intrigen, Halbwahrheiten und politischer Ränkespiele. Die Story ist ganz klar das herausragendste Merkmal von Phantom Liberty. Was die Entwickler hier abliefern, ist allererste Sahne. Das liegt vor allem auch daran, dass es den Autoren auf sehr geschickte Weise gelingt, immer wieder Zweifel in uns aufkommen zu lassen, wem wir hier eigentlich vertrauen sollen. Wir finden uns in einer Gemengelage aus mehreren NUSA-Agenten und dem Anführer von Dogtown, Kurt Hansen wieder. Jede dieser Figuren spielt im Schachspiel, das die Story von Phantom Liberty ist, sein eigenes Spiel.
Wem sollen wir trauen? Welche Entscheidungen führen zu dem von uns erhofften positiven Ausgang für unseren Helden? Was wäre der moralisch richtige Weg? Der Antworten auf diese Fragen waren wir uns während der gesamten Geschichte häufig nicht sicher. Wir standen ständig in einem inneren Konflikt, auf welche Seite wir uns schlagen sollen und haben die Seite auch mehrfach gewechselt, weil immer wieder neue Dinge ans Licht gekommen sind, die uns wieder anders auf die Situation haben schauen lassen. Selbst noch in den letzten Minuten der Hauptstory der Erweiterung, als wir uns bereits auf dem richtigen Pfad wähnten, wurde unsere Sicht auf die Dinge erneut auf die Probe gestellt, was uns noch einmal zu einer Kurskorrektur bewegte.
Nichts kommt aktuell an diese Perfektion heran. Es stimmt einfach alles. DAS ist ein Meisterwerk.
Es lief bei mir fehlerfrei (PC, SSD II, RTX4070, 32 GB). Interessanterweise lief das Hauptspiel ebenfalls sauber damals (PC).
Ich kann verstehen das es Gamer gibt, deren Geschmack es nicht trifft. Aber das sind 2 Paar Schuhe. Aber das ändert nichts an der Qualität.
Die 10 ist gerechtfertigt.
Aber für dich hoffe ich, dass du endlich mal den Gebrauch von Satzzeichen lernst. Das kann ja kein Mensch lesen.
Du willst es nicht mögen und redest alles schlecht. Wohl noch nie Open World RPG‘s gespielt, was?
Deshalb…hab’s dir ja schonmal gesagt, lass es halt, wenn’s dir nicht taugt.
Gibt genug, die es spielen ohne ein Holzpferd zu Spänen zu nölen.
CDPR ist nicht auf jeden angewiesen. ;)
Aber wo du ihn schon bringst, schonmal von Rückrufaktionen wegen defekter Bremsen, Airbags oder sonstigen kritischen Systemen bei Kfz gehört? Mit dem Unterschied, dass von einem Bug in einem Videospiel nicht meine Gesundheit oder mein Leben abhängt.