Dragon's Dogma 2 im Test: Ein wahres Festmahl für alle Abenteurer!

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Test Stefan Wilhelm - Redakteur
Dragon's Dogma 2 im Test: Ein wahres Festmahl für alle Abenteurer!
Quelle: Capcom

Ihr schaltet bei weichgespülten Games sofort auf Durchzug und hasst moderne Open Worlds? Dann ist Dragon's Dogma 2 euer Spiel. Warum, erfahrt ihr im Test!

Göttlich gutes Gemetzel

Ebenso begeistert haben uns die actiongeladenen Kämpfe, die den Großteil der Rollenspiel-Konkurrenz aussehen lassen wie eine zweitklassige LARP-Veranstaltung. Ob als Krieger, Magier, Dieb oder Bogenschütze:

Das Spiel erzeugt ein kinetisches, instinktives Kampfgefühl, wenn wir mit unserer Truppe ein Monster zu Fall bringen, indem wir seine Flügel anzünden, martialisch auf Schwachpunke einstechen oder kleinere Gegner durch die Gegend schleudern.

Obwohl es thematisch eher in der Light Fantasy zuhause ist, zeichnet Dragon's Dogma 2 eine Welt, in der Monster auch wirklich Monster sind und sich niemand zurückhält. Und obwohl der Schwierigkeitsgrad moderat ist, immerhin können wir jederzeit unser Inventar öffnen und uns Heil-Items reinkippen, verlangen die Kämpfe Engagement und überlegtes Vorgehen.

Ein schwarzer Drache speiht Feuer. Quelle: PC Games Das haben wir vor allem als Krieger zu spüren bekommen: Wenn wir etwa von einem schwer gepanzerten Goblin umgehauen werden, zögern seine Kollegen nicht, unsere wehrlose Figur weiter zu vermöbeln.

Ein Zyklop wartet auch nicht darauf, dass wir wieder aufstehen können, bevor er zum nächsten Stampfer ansetzt, und wenn wir einen weiblichen Charakter spielen, kann es schon mal vorkommen, dass wir von einem sabbernden Oger in den Wald geschleift werden.

Die Vasallen - das "V" steht für versiert

Ohne die tatkräftige Unterstützung der Vasallen wären wir in solchen Situationen aufgeschmissen, was es umso erfreulicher macht, dass die Kollegen in den meisten Fällen wirklich alles geben. Haben wir einen Magier im Team, können wir uns darauf verlassen, dass er unsere Waffen mit passendem Elementarschaden verzaubert.

Geht uns durch den Einsatz der vielen Skills die Puste aus, kommt zuverlässig jemand vorbeigelaufen und päppelt uns wieder auf. Und wenn wir es geschafft haben, einen großen Feind von den Füßen oder aus der Luft zu holen, wird von allen Beteiligten gnadenlos draufgehalten.

Hier und da lässt uns ein Vasall mal unsanft auf den Boden klatschen, statt uns aufzufangen, oder nimmt sich etwas zu viel Zeit dabei, uns hochzuhelfen, aber insgesamt haben wir kaum Gründe, über die KI zu meckern. Das erzeugt trotz des nicht vorhandenen Koop-Modus ein tolles Gemeinschaftsgefühl - jeder erfüllt die Rolle, die ihm bei der Klassenauswahl zugewiesen wird.

Von diesen Klassen oder "Laufbahnen" gibt es zehn Stück, jede mit eigenem Equipment und unterschiedlichen Spielstilen. Nahkampfklassen wie der Kämpfer mit Schwert und Schild, der Krieger mit Zweihandwaffe oder die mystische Speerklinge mit ihrem Namensgeber verwenden klassische Hack&Slay-Manöver, die sich durch die Einbeziehung der Physik allesamt wuchtig anfühlen.

Die Erweckte ersticht einen Goblin mit ihrem brennenden Schwert. Quelle: PC Games Magier, Bogenschützen und magische Bogenschützen feuern effektreich aus dem Hintergrund und sind vor allem bei fliegenden Gegnern im Vorteil, die ein Nahkämpfer erst erklettern muss. Dieb und Trickster setzen auf Schnelligkeit und Täuschungsmanöver. Eure eigene Klasse und die eures Hauptvasallen dürft ihr in der Laufbahngilde wechseln und mit vielen Skills ausstatten.

Leider lassen sich aber immer nur vier aktive Fähigkeiten gleichzeitig ausrüsten, wodurch wir situationsspezifische Skills meistens liegengelassen haben. Es kann auch eine Weile dauern, bis die vollbeladene Controllersteuerung verinnerlicht ist, und dass es weder eine Lock-On-Funktion noch eine Ausweichrolle für alle Klassen gibt, lässt manch hektischen Kampf umständlicher als nötig werden.

Beim Klettern auf Gegnern ist außerdem oft nicht klar, wo gerade vorne und hinten ist, was eine Neupositionierung erfordert, und wertvolle Ausdauer kostet. Selbst mit diesen kleinen Störfaktoren ist das System aber insgesamt ein durchschlagender Erfolg. Abseits von Soulslikes gibt es nur wenige Action-Rollenspiele, in denen es so riesigen Spaß macht, gegen so riesige Gegner zu kämpfen!

    • Kommentare (56)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von mannefix Anfänger/in
        Zitat von BlackyRay
        Ach im echten Leben kann ich erfahrungspunkte zurücksetzen und ne neue Klasse wählen?
        Hast du falsch verstanden. Wie willst du so die Uni schaffen?
      • Von mannefix Anfänger/in
        Zitat von BlackyRay
        Ach im echten Leben kann ich erfahrungspunkte zurücksetzen und ne neue Klasse wählen?
        Hast du falsch verstanden. Wie willst du so die Uni schaffen?
      • Von OldMCJimBob Spiele-Enthusiast/in
        Mittlerweile bin ich gut 25 Stunden im Spiel, Zeit für ein erstes Zwischenfazit:

        Ich hab den ersten Teil nicht gespielt, Dragons Dogma 2 gefällt mir aber auf jeden Fall sehr gut, erstes Highlight des Jahres! Die Story und die Inszenierung sind schwach, aber das ist egal - das Spiel würde auch komplett ohne Story und Quests funktionieren, und das muss man erstmal hinbekommen. Dafür sorgt ein World-Building, dass mit zum besten überhaupt gehört - schon lange nicht mehr hat es ein Spiel hinbekommen, Erkundung und Entdeckung so gut umzusetzen: Ich überlege mir, wohin ich gehen will, nehme mir meine Gruppe und breche auf zu neuen Abenteuern. That´s it, großartig!

        Dazu braucht es keine langweiligen Zwischensequenzen, keine ausufernden Gefährten, die mir alle ihre halbe Lebens- und Leidensgeschichten erzählen - einfach eine perfekte Map und das Feeling, mit "seinen" Helden auf Reisen zu sein. Das mäßig komplexe, aber spaßige und zum einfachen Rumprobieren einladende Kampfsystem trägt dazu bei, dass es nie langweilig wird, während die vielen Eigenheiten und Details des Titels, sei es das Spielen mit dem Physiksystem, das Rumklettern an Feinden oder High-Five mit den Gefährten nach einem Kampf, dem Spiel einen eigenen Charakter geben und für spaßige Momente sorgen. An sich also ein sehr gutes Spiel - aber nicht perfekt.

        Ein paar herbe Schwächen leistet es sich dann nämlich doch. Damit ist nicht die Technik gemeint (und auch nicht die In-Game-Verkäufe. Zu denen sei schlicht gesagt, dass sie mir ohne die Berichterstattung 0,0% aufgefallen wären und die verkauften Sachen zur Genüge im Spiel rumliegen. Mir fällt kein Grund ein, wieso die jemand kaufen sollte, insofern ist die Aufregung darüber mmn. stark übertrieben, es scheint eher ums Prinzip zu gehen), die ist nämlich so weit, so sehenswert und ordentlich. Ja, es gibt nur 30 FPS (gespielt auf der PS5), zumindest ich hab mich schnell dran gewöhnt, passt. Dafür bekommt man nämlich durchaus etwas geboten, Dragons Dogma 2 kann ziemlich schick aussehen, nur wurden hier andere Prioritäten gelegt. So wird einem beim Spielen bewusst, wie sehr sich die Grafik der Funktion unterzuordnen hat: Da wirkt die Welt ähnlich wie in Elden Ring Polygon-Arm, wird dadurch aber überhaupt erst les- und mit dem starken Klettersystem nutz- bzw. erkundbar. Die Licht-, Schatten und Post-Processing-Qualität sucht in Open World Games ihresgleichen; erst dadurch wird die Nacht im Spiel lebendig und zu einem echten Gameplay-Element usw. Ich feier die Grafik!

        Dafür leistet sich Dragons Dogma 2 aber auf der Musikseite fast einen Totalausfall und ich bin irritiert, dass das nicht viel mehr thematisiert wird: Die Ambience-Music ist spärlich und total austauschbar, daneben gibt es noch ein paar Kampf-Songs, die zwar solide sind, aber einem bald aus den Ohren hängen. Das ist irrsinnig schade, nichts bleibt musikalisch hängen. Ich wage zu behaupten, dass dem Spiel vor allem ein ordentlicher Soundtrack wie von BG3 oder von mir aus Kingdom Come fehlt, um zum Meisterwerk zu werden...Schwach ist leider auch die Gegnerauswahl, die sich (bisher) fies gesagt an einer Hand abzählen lässt. Da finde ich Höhlen, Burgen, Tempel, Gräber, Dörfer, aber ich kämpfe NUR gegen Goblins, Wölfe, Harpyien, Echsenmänner und Menschen. Plus Bossgegner. Das reicht einfach nicht. SELBST MEINE GEFÄHRTEN beschweren sich, "the same Foe again?!"; zwar eine willkommene Portion Selbstironie, aber das macht es ja auch nicht besser...Eventuell kommt hier aber noch etwas, ich habe das zweite Gebiet noch nicht gesehen. Aber große Lust drauf, und das ist doch schon einmal etwas!

        Ich breche die meisten Games nach ein paar Stunden ab. Bei Dragons Dogma 2 freue ich mich jedes Mal darauf, weiterzuspielen (hab heute meinem Date deswegen abgesagt lol, Priorities!). Würd dem Spiel aktuell 4/5 Punkten geben, mal schauen, was noch kommt.
      • Von BlackyRay Spiele-Novize/Novizin
        Zitat von mannefix
        Habe mittlerweile für den PC gekauft. Ich glaube es war die richtige Entscheidung. Habe etwa 20 h gespielt. Ruckeln tut das Spiel bei mir nur in der großen Stadt. (Ryzen 5600 und RTX 4070). Die Steuerung mit Maus und Tastatur ist gelungen. Etwas fummelig sind die Spezialschläge (Control +F, Control + V). Aber da gewöhne ich mich gerade dran.
        Auf jeden Fall ist das Spiel der Hammer. Habe gestern meinen 1. Orc gekillt. Auf ihn raufgesprungen und mit Flammenschwert----MEGA!!!!!! Bei Tastatur habe ich das Gefühl mehr im Spiel zu sein.
        Wer überlegt PC/PS5 oder gar nicht...für PC kaufen. Wer sich nur Ansatzweise für Rollenspiele interessiert kann kaufen!

        in dem Spiel gibst mehr als 2 Bosse.

        ist halt wie im richtigen Leben ;)
        Ach im echten Leben kann ich erfahrungspunkte zurücksetzen und ne neue Klasse wählen?

        Mei wenn ich das eher gewusst hätte. Ich Lauf gleich zur Uni und wechsel meine abgeschlossene Fachrichtung von Wirtschaft zu Technik!

        Vielen Dank für die Info!
      • Von mannefix Anfänger/in
        Zitat von Hurshi
        Schliess dein PS Controller doch an PC an . Oder den Beamer an den PC oder oder . Wenn nur 30FPs brauchst reicht die PS
        Habe mittlerweile für den PC gekauft. Ich glaube es war die richtige Entscheidung. Habe etwa 20 h gespielt. Ruckeln tut das Spiel bei mir nur in der großen Stadt. (Ryzen 5600 und RTX 4070). Die Steuerung mit Maus und Tastatur ist gelungen. Etwas fummelig sind die Spezialschläge (Control +F, Control + V). Aber da gewöhne ich mich gerade dran.
        Auf jeden Fall ist das Spiel der Hammer. Habe gestern meinen 1. Orc gekillt. Auf ihn raufgesprungen und mit Flammenschwert----MEGA!!!!!! Bei Tastatur habe ich das Gefühl mehr im Spiel zu sein.
        Wer überlegt PC/PS5 oder gar nicht...für PC kaufen. Wer sich nur Ansatzweise für Rollenspiele interessiert kann kaufen!
        Zitat von Kahlmoix
        ich weiß ja nicht wieviel TIKTOKS du dir reinziehst aber ich formuliere es mal so dass auch du es verstehst.
        Wenn ich ne Strasse langlaufe die 1000m lang ist und alle 90m kommt ein Boss und alle 100m (Gasthaus) kann ich meine Klasse wechseln und ich lauf jetzt 200m und lege 2 Bosse und wechsel dann auf ne andere Klasse, dann kann man die Bosse von den ersten Metern nicht mehr legen weil schon tot. Ich will aber wissen wie sich die ersten Bosse mit anderen Klassen spielen.
        Ich hoffe dass war jetzt verständlich für dich
        in dem Spiel gibst mehr als 2 Bosse.
        Zitat von BlackyRay
        Das war ein sauberes Eigentor.

        Es ging ihm nie darum die Klasse wechseln zu können sondern ein neues Spiel mit einer anderen Klasse anfangen zu können. Ist ja sehr schön, die klasse irgendwann später ändern zu können, es ist aber nicht die selbe Erfahrung das spiel von anfang an mit dieser Klasse gespielt zu haben. Ggf vergleiche anzustellen ala (dieser lvl 5 boss war mit mage super easy aber der dieb hat sauber auf fressbrett bekommen) etc. Pp..
        ist halt wie im richtigen Leben ;-)
      • Von BlackyRay Spiele-Novize/Novizin
        Zitat von Celerex
        Ich weiß ja nicht was an "du kannst im Spiel jederzeit deine Klasse wechseln" so schwierig zu verstehen war, aber egal wie viele Tiktoks du dir reinziehst, es ändert sich nichts. Du kannst deine Klasse in Gasthäusern jederzeit ändern. Wenn du einen Charakter spielen möchtest, der alle Klassenfähigkeiten im Game auf einmal beinhaltet, dann bist du definitiv im falschen Game.
        Das war ein sauberes Eigentor.

        Es ging ihm nie darum die Klasse wechseln zu können sondern ein neues Spiel mit einer anderen Klasse anfangen zu können. Ist ja sehr schön, die klasse irgendwann später ändern zu können, es ist aber nicht die selbe Erfahrung das spiel von anfang an mit dieser Klasse gespielt zu haben. Ggf vergleiche anzustellen ala (dieser lvl 5 boss war mit mage super easy aber der dieb hat sauber auf fressbrett bekommen) etc. Pp..
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