Horizon: Zero Dawn im Test - Update: Guerrillas Meisterstück jetzt auch auf dem PC
Update: Jetzt auch auf dem PC. Ausführliches Test-Update zu Umsetzung, Technik und Steuerung. - Bald ist es endlich da! Wir haben uns bereits mehrere Tage von der Außenwelt abgeschottet, das heiß erwartete Action-RPG von Guerrilla Games durchgezockt und verraten euch im Test zu Horizon: Zero Dawn, ob der PS4-exklusive Titel den hohen Erwartungen gerecht wird.
Seit der Ankündigung auf der E3 2015 steht Horizon: Zero Dawn beim Großteil der PS4-Zocker weit oben auf der Wunschliste. Das Spiel von Guerrilla Games, die zuvor mit der Killzone-Reihe bekannt wurden, sah unfassbar gut aus und weckte mit seinem unverbrauchten Postapokalypse-Szenario, in dem sich die Menschen zu scheinbar unzivilisierten Stämmen zusammenfinden und riesige Maschinenwesen durch die Welt streifen, die Neugier von Presse und Spielern. Ungewöhnlich für Guerrilla war jedoch die Aussage, dass sie kein geradliniges Action-Spiel entwickeln, sondern ein Open-World-Action-Rollenspiel mit Fokus auf Handlung.
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Bei späteren Präsentationen zum Spiel wischte das Studio langsam unsere Skepsis aufgrund dieser Aussagen beiseite. Quest-Ablauf, Atmosphäre und das Bewegen durch die Welt erinnerten tatsächlich sogar an die Genre-Referenz The Witcher 3 von CD Projekt Red. Die nun endlich von uns durchgespielte fertige Version offenbart jedoch noch andere Einflüsse. Neben gewissen Aspekten aus dem Hexer-Abenteuer finden sich auch ein wenig Far Cry 4 und sogar Einflüsse der neuen Tomb-Raider-Reihe in Horizon: Zero Dawn (jetzt kaufen / 44,99 € ) wieder. Trotz dieser vielen offensichtlichen Inspirationsquellen gelingt Horizon jedoch das Kunststück, etwas ganz Eigenes zu sein, bei dem man an jeder Ecke die Detailverliebtheit und das Herzblut merkt, mit dem an diesem Titel gearbeitet wurde.
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Direkt nach dem Spielstart merkt man, dass Horizon tatsächlich ganz anders ist als Killzone. Statt euch direkt ins Gefecht gegen schwer bewaffnete Maschinenwesen zu werfen, beginnt das Rollenspiel mit der kleinen Aloy. Man erfährt, dass ihre Herkunft mysteriös ist und sie deshalb als Ausgestoßene mit ihrem Ziehvater Rost in der Wildnis leben muss. Wir begleiten die nur sechsjährige Aloy dabei, wie sie einen Fokus findet, ein seltsames Gerät, mit dem sich Spuren lesen lassen und das sogar die Maschinen scannt und ihre Schwachpunkte offenbart.
Doch wir bekommen auch vor Augen geführt, wie mies der Nora-Stamm das kleine Mädchen behandelt, das doch nur seinen Platz in der Welt sucht, und wie liebevoll sich Rost um seinen Zögling kümmert. Diese Tutorial-Abschnitte, in denen wir eben lernen, den Fokus einzusetzen oder zu jagen, werden mit tollen Story-Sequenzen und Dialogen garniert, die uns sowohl den Bräuchen der Spielwelt als auch unserer Protagonistin näher bringen. Horizon nimmt sich ausgiebig Zeit, um Figuren einzuführen und seine Geschichte zu erzählen. So sind wir auch gleich emotional involviert, als die gerade erwachsene Aloy in ein Abenteuer hineingezogen wird, dessen Ausgang über das Schicksal der Welt entscheidet und sie quer durch ein von Konflikten gebeuteltes Land führt.
Quelle: PC Games Wir bleiben bezüglich der Story absichtlich relativ vage, denn die Handlung ist tatsächlich so gut, so spannend, so durchdacht, dass man sie unbedingt selbst erleben muss. Ungewöhnlich für Videospielstorys gibt es keine großen Logiklöcher - und die Intelligenz des Spielers wird auch nicht beleidigt. Verschiedene Spannungsbögen werden gekonnt zusammengewoben; Stück für Stück kommt ihr dem großen Mysterium auf die Spur; Fragen, die aufgeworfen werden, werden schlüssig beantwortet - das ist gerade für ein Spiel mit offener Welt ganz große Story-Kunst und leider viel zu selten. Vor allem aber sind viele Dinge, die in der Geschichte angesprochen werden, ziemlich mutig. Die späteren Enthüllungen sind schockierend und lassen einen durchaus schon mal schlucken. Horizon mag aufgrund seines halbwegs zahmen Gewaltgrads ab 12 Jahren freigegeben sein, die Handlung richtet sich jedoch klar an ein reiferes Publikum. Die Action kracht, die Welt ist wunderschön, doch die Story-Abschnitte sind die wahren Highlights von Horizon: Zero Dawn.
Horizon: Zero Dawn im Test - Design ist Trumpf
Neben der Geschichte und dem ungewöhnlichen Setting macht vor allem das Design Horizon zu etwas Besonderem. Die verschiedenen Stämme haben sich optisch den Begebenheiten ihrer Jagdgebiete angepasst und behängen sich mit gefundenen Maschinenteilen als Rüstung. Auch ihre Behausungen basieren darauf. Während der Waldstamm der Nora beispielsweise in Blockhütten und Holzforts haust, leben die Oseram im Gebirge in aus den Felsen gehauenen Burgen. Die Wüstenstadt Meridian hingegen wirkt mit ihren prachtvollen Bauten wie eine Mischung aus Mereen und Sonnspeer aus Game of Thrones.
Überhaupt ist die Welt unfassbar detailliert und liebevoll gestaltet. Wer sich durch die Landschaft bewegt, wird wohl das eine oder andere Mal plötzlich verharren und aufgrund des sich ihm bietenden Panoramas ein ungläubiges "Wow!" ausstoßen. Das absolute Highlight in dieser Hinsicht sind aber ganz klar die vielen unterschiedlichen Maschinenwesen, die man in der Wildnis trifft. Diese sind zumeist von real existierenden Tieren inspiriert, vereinen aber teilweise Eigenschaften mehrerer Lebewesen in sich. Die Robo-Viecher sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, die angebrachten Metallplatten und am Körper verlaufenden Kabel wirken absolut glaubwürdig, die ihnen verpassten Animationen "lebensecht".
Quelle: PC Games
Horizon: Zero Dawn im Test - The Witcher light
Spielerisch hingegen ist Horizon wenig innovativ und bedient sich bei den bereits angesprochenen Vorbildern The Witcher 3, Far Cry 3/4 sowie Tomb Raider seit dem Reboot durch Crystal Dynamics. Letztgenanntes hat dabei noch den wenigsten Einfluss. Bei den immer wieder ins Spiel eingestreuten Kletter- und Geschicklichkeitspassagen erkennt man die Handschrift dennoch deutlich. Kanten und Punkte, an denen Aloy klettern kann, sind weiß oder gelb markiert und das eigentliche Kraxeln ist optisch beeindruckend, vom Gameplay her aber sehr simpel. Allerdings klettert Aloy nicht ganz so geschmeidig wie Lara Croft. Die Animation sind zwar klasse, doch hier hakt die Steuerung manchmal. Zudem sammelt unsere rothaarige Protagonistin in Horizon verschiedene Ressourcen, um damit ganz einfach im aufgerufenen Waffenrad Munition herzustellen. Obendrein wird an Lagerfeuern gespeichert.
An den herausragenden Hexer erinnern dafür der starke Story-Fokus, die genial gestaltete Welt und vor allem der Quest-Aufbau. Beide Spiele bieten eine fesselnde und emotional aufreibende Geschichte, doch The Witcher ist hierbei in der Mechanik (nicht unbedingt in der Erzählung) tiefgründiger. Während Geralt ständig vor Entscheidungen gestellt wird, deren Konsequenzen große Auswirkungen auf den Spielablauf haben, beschränken sich Aloys Optionen darauf, in Gesprächen einfühlsam, clever oder aggressiv zu antworten. Große Konsequenzen hat das natürlich nicht. Lediglich an einer Stelle dürfen wir tatsächlich über Leben und Tod entscheiden.
Quelle: PC Games Die grundsätzliche Quest-Struktur und die Art, wie ihr Missionen annehmt und auswählt, ist jedoch sehr ähnlich. Gerade beim übersichtlichen Quest-Log, das euch einen Auftrag aktivieren lässt und euch eine Levelempfehlung für die Mission anzeigt, hat man sich klar beim Hexer und anderen modernen RPG-Vorlagen bedient. Zudem glänzen in Horizon eben wie auch bei The Witcher 3 selbst die Nebenaufgaben mit kleinen, oftmals interessanten Geschichten mit schön präsentierten Zwischensequenzen. Diese erreichen zwar nie ein Niveau wie beispielsweise die Questreihe um den Blutigen Baron in The Witcher 3, unterhalten jedoch immer. Auf nervige 08/15-Sammelaufgaben wurde glücklicherweise großteils verzichtet.
Horizon bietet auch weniger RPG-Tiefe als die Schwergewichte im Genre. Es gibt keine Fraktionen, denen man sich anschließen kann. Wir brauen keine Tränke mit Alchemie oder stellen anderweitig Gegenstände auf Basis von Vorlagen her. Auch das Skillsystem ist sehr simpel gehalten. Während The Witcher 3 sowohl Genre-Neulinge anspricht als auch RPG-Veteranen genügend Tiefe bietet, ist Horizon in Sachen Rollenspiel deutlich einfacher gestrickt, aber rund und durchdacht.
Man findet im Internet nur Steuerungstipps bzgl. der Playstation, vielleicht weiß ja folgendes einer:
Wenn man einen Roboter scannt, zeigt er im Fokus Menü mehrere Punkte wo man durchschalten könnte, nur wie schaltet man durch? habe schon quasi alle Tasten auf der Tastatur einmal gedrückt! Kann mir da einer nen Tipp geben?
Beispiel aus diesem Artikel, dieses Bild hier: https://www.pcgames.de/Ho...
Da sind in der Mitte 5 Symbole zu sehen, wovon im Bild das zweite von links angewählt ist, das man durchschalten kann hab ich aus Versehen mal gemacht, weiß aber nicht mehr wie ;)
EDIT: Okay springt automatisch um wenn man eine der Schwachstellen anvisiert.
https://www.gog.com/game/...
Die Grafik ist ja mal sowas von phänomenal und aloy ist mir direkt ans Herz gewachsen.
Bei der ersten Interaktion mit dem hologram, von dem Kerl, der seinem Kind gratuliert, hätte ich sie am liebsten in den Arm genommen und geknuddelt.
Bin auf den weiteren Verlauf sehr gespannt.
Zocke mit einer 1080ti auf 4k und ultimative Einstellung und es läuft soweit ich das beurteilen kann sehr sauber.
Keine Ahnung wie gut dass 1.03er Update ist, die Testberichte waren bezüglich der Leistung ja sehr kritisch
Die Meinungen sind wie immer unterschiedlich.. ich find es toll, der MrFob war ja bei uns im Cast ganz begeistert und hebt es in die Riege einer seiner besten Spielerfahrungen ever, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
So unterschiedlich kann es halt sein.