Hollywood-Star: Nie wieder Marvel - keine Angst vor Streit mit Disney
Sie wagte die Konfrontation mit Disney und gewann. So mutig zwang dieser Hollywood-Star ein Medien-Imperium in die Knie.
Es war das Jahr 2020, als die Corona-Pandemie über die Menschheit hinwegfegte und ganze Industriezweige ins Wanken brachte. Aufgrund der einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus wurde das öffentliche Leben lahmgelegt. Restaurants, Hotels, Sportstätten, Theater, Konzertsäle oder auch Kinos mussten plötzlich schließen, somit brachen sämtliche Einnahmen komplett weg. Als absehbar war, dass die Einschränkungen zum Schutz der Bevölkerung auch im Folgejahr teilweise aufrechterhalten werden mussten, griff Disney zu einem ganz besonderen Trick, um Umsätze mit Kino-Produktionen zumindest teilweise zu retten.
Disney Plus: Kinofilme ab sofort streamen
Mit Disney Plus baut sich der Micky Maus-Konzern seit 2019 ein weiteres Standbein auf, um mit Marvel, Star Wars, Avatar und den Zeichentrick-Klassikern Millionen Fans rund um den Erdball zu begeistern und ordentlich Geld zu verdienen. Während der Einschränkungen aufgrund grassierender Corona-Viren rückte die Streaming-Plattform urplötzlich in den Hauptfokus - Freizeitparks und Kinos waren schließlich geschlossen.
Da selbst 2021 noch viele Lichtspielhäuser, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt, Filme zeigen durften, entschloss man sich in der Führungsebene, Kino-Produktionen, wie die Realverfilmung von Mulan oder Marvel's Black Widow, gegen eine Extra-Gebühr simultan auf Disney Plus zu veröffentlichen. Dieses kurzlebige Geschäftsmodell wirkte sich freilich negativ auf die Einspielergebnisse an den weltweiten Kinokassen aus. Und damit war ein Hollywood-Star überhaupt nicht einverstanden.
Disney Plus: Kinofilme sofort abrufbar? Scarlett Johansson wehrt sich
Obwohl sie in Avengers: Endgame ihr Leben ließ, kehrte Hollywood-Star Scarlett Johansson als Super-Agentin Natasha Romanoff 2021 in Black Widow erneut auf die große Leinwand zurück. Wie in der Branche nicht unüblich, waren Teile ihrer Gage mit dem finanziellen Erfolg des Films im Kino verknüpft. Da der Umsatz durch den zeitgleichen Release auf Disney Plus im erheblichen Maße beeinträchtigt war, gingen Scarlett Johansson Einnahmen flöten. Das ließ sie sich nicht gefallen.
Quelle: Marvel Studios Die Nachricht sorgte damals bei Fans und Filmschaffenden für Aufregung: Scarlett Johansson verklagt Disney wegen entgangener Einnahmen! Ein äußerst mutiger Schritt. Nicht nur ist man als Frau in Hollywood gegenüber den männlichen Kollegen oftmals immer noch schlechter bezahlt und benachteiligt, die Schauspielerin riskierte mit diesem Schritt nichts weniger als ihre Karriere.
In einem Interview beschreibt sie ihre Erlebnisse von damals wie folgt: "Ich war traurig und enttäuscht. Aber vor allem traurig". Da sie während dieser juristischen Auseinandersetzung auch noch hochschwanger war ("ein erstaunliches Timing") und die Kontaktbeschränkungen galten, fühlte sich alles sehr "surreal" an.
Disney entschloss sich zu einem fragwürdigen Statement, warf Scarlett Johansson die "gefühllose Missachtung der schrecklichen und anhaltenden globalen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie" vor und versuchte mutmaßlich, den Hollywood-Star als raffgierig hinzustellen, in dem man das Grundgehalt von 20 Millionen Euro leakte.
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Doch Scarlett Johansson blieb standhaft. Man munkelt, dass Disney zur Beilegung des Streits nochmals 20 Millionen US-Dollar obendrauf packte. Innerhalb und außerhalb der Branche erhielt die Schauspielerin viel Zuspruch. Mit dem Disney-Konzern bleibt sie beruflich dennoch eng verbunden. Scarlett Johansson soll in Tower of Terror, einer Film-Adaption des gleichnamigen Disney-Land-Fahrgeschäfts, die Hauptrolle spielen.
Nur eines kann sich der Hollywood-Star, der sich gegen einen der größten Player der Unterhaltungsindustrie stemmte, offenbar nicht mehr vorstellen: Eine Rückkehr ins Marvel Cinematic Universe. "Natürlich bin ich traurig", gibt sie offen zu. "Aber es fühlt sich auch wirklich gut an, dass dieses Kapitel ein Ende gefunden hat".
Quelle: Variety