Millennia im Test: Hat Civ endlich seinen Meister gefunden?

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Test Viktor Eippert - Redaktionsleiter
Millennia im Test: Hat Civ endlich seinen Meister gefunden?
Quelle: C Prompt Games / Paradox Interactive

Während wir immer noch sehnsüchtig auf erstes Gameplay zu Civilization 7 warten, schickt Paradox Interactive ein eigenes Rundenstrategiespiel der gleichen Machart ins Feld. Was Millennia zu bieten hat, erläutern wir im Test.

Schon viele haben versucht, den Tausendsassa Civilization vom Thron im 4X-Strategie-Genre zu stoßen. Nicht umsonst, hat sich Civ 6 einen heiß begehrten Platz in unserem Rundenstrategie-Einkaufsführer gesichert. Zu den besten Herausforderern zählen Old World, das vom ehemaligen Lead Designer von Civ 4 entwickelt wurde. Und Humankind von den Strategie-Experten bei Amplitude Studios. Beides wirklich gute Vertreter der Zunft, doch für die Spitze sollte es nicht reichen. Nun schickt Publisher Paradox Interactive den nächsten Kontrahenten in den Ring: Millennia. Auch hier lenken wir die Geschicke einer Nation von der Steinzeit bis hin zur Neuzeit. Dabei bringt Millennia viele spannende Ideen mit, die es von anderen Genre-Vertretern abhebt. Aber reicht es auch, um zu überzeugen? Oder gar mit dem Platzhirsch mitzuhalten? Das und mehr klären wir im Test!

Dynamische Zeitalter

Los geht's in Millennia (jetzt kaufen37,99 € ) 10.000 vor Christus im Steinzeitalter, wo wir mit einem Siedler eine erste Stadt gründen und mit ein paar Einheiten unsere Umgebung erkunden. Wir bauen also Runde um Runde neue Gebäude in der Stadt, errichten Bauernhöfe, Minen und andere Feldverbesserungen auf den Sechsecken in unserem Einflussbereich und erforschen neue Technologien. Außerdem expandieren wir unser Reich - wahlweise friedlich oder kriegerisch.

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Millennia | REVIEW | Hat Civ endlich seinen Meister gefunden?

Soweit kennt man das bestens aus Civ 6 oder anderen Spielen dieser Art. Doch einzigartig für Millennia ist der Verlauf der namensgebenden Zeitalter, die wir während einer Partie durchschreiten. Die sind nämlich nicht jedes Mal gleich, vielmehr richtet sich der Ablauf der Weltgeschichte danach, welche Richtung die führende Zivilisation einschlägt. Heißt im Klartext, dass ab der Bronzezeit immer wieder Abzweigungen vom normalen Pfad hin zu Variantenzeitaltern möglich sind. Manche davon sind von Krisen geprägt, andere von positiven Ereignissen - beides mit dazugehörigen Spielmechaniken, Technologien und Einheiten, die es ansonsten nicht gibt.

Schaffen wir es beispielsweise in der Bronzezeit, drei oder mehr Naturwunder mit einem Späher zu erkunden, schalten wir das Zeitalter der Helden frei. Dort erhalten dann alle Spieler Heldeneinheiten, die zu Quest-Orten auf der Karte reisen und wie Herkules Aufgaben erfüllen müssen. Als Belohnung schalten wir damit ein besonderes Gebäude frei, das unsere Kultur stärkt.

Krisenzeitalter drehen sich dagegen immer um Konflikte. Im Mittelalter kann man etwa ins Zeitalter der Intoleranz rutschen. Dann dreht sich alles um Religionen, den Wettstreit der verschiedenen Glaubensrichtungen und das Sicherstellen des dazugehörigen Bedürfnisses unserer Bürger. Kümmern wir uns nicht ausreichend um Nahrung, Wohnraum, sanitäre Anlagen, Glaube und weitere Bedürfnisse, gehen unsere Leute auf die Barrikaden und rebellieren sogar gegen uns.

Bildergalerie

Doch nochmal zurück zu den Zeitaltern. Eine ganz besondere Art dieser Varianten sind die Siegeszeitalter. Die stellen uns vor besonders schwere Herausforderungen. Doch wenn wir sie vor dem Wechsel ins nächste Zeitalter stemmen, gewinnen wir vorzeitig das Spiel! Oder eben jemand anderes. Denn der Clou an dem System ist: Wer als erstes das nächste Zeitalter freispielt, zwingt diese Variante des Geschichtsverlaufs allen Spielern auf. So entsteht ein Wettlauf darum, die Weltgeschichte nach den eigenen Vorstellungen zu formen.

Gute Ideen bei der Staatsführung

Und dafür stehen uns viele Mechaniken zur Verfügung. Damit uns das nicht völlig überrumpelt, werden viele Spielsysteme erst nach und nach mit neuen Zeitaltern zugänglich. Und wenn man sich doch mal nicht sicher ist, kann man alles Mögliche in der Infopedia nachschlagen - Civ lässt grüßen.

Eine zentrale Mechanik in Millennia sind die sechs sogenannten Domänen: Regierung, Erkundung, Kriegsführung, Ingenieurskunst, Diplomatie und Künste. In jedem dieser Felder sammeln wir durch Gebäude und Taten Punkte, die wir wiederum für Aktionen ausgeben. Wer versiert in der Kriegskunst ist, kann beispielsweise augenblicklich eine Militäreinheit erschaffen oder verwundete Soldaten heilen. Siedler erwirbt man dagegen ausschließlich mit Regierungspunkten und Gesandte oder Händler werden mit Diplomatiewährung angeheuert.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von AlBundyFan Hobby-Spieler/in
        "Einmal hatten wir etwa durch so ein Event Rebellen in unserem Land, die für so viel Ärger gesorgt haben, dass es zu noch mehr Chaos führte und wir direkt im Anschluss mit noch mehr Gemeinheiten bestraft wurden. Und dadurch sogar eine unserer Städte an die Aufständischen verloren"

        also ich finde, das klingt doch super, dass das passieren kann und es ist auch realistisch.

        desweiteren gibt es auch in CIV mehrere Siegbedingungen und wenn eine davon, in Millenia, schwer zu erreichen ist, dann hat man ja noch andere Siegbedingungen bzw. werden am Ende halt vermutlich sonst einfach die Punkte gezählt wie in CIV.
      • Von AlBundyFan Hobby-Spieler/in
        "Einmal hatten wir etwa durch so ein Event Rebellen in unserem Land, die für so viel Ärger gesorgt haben, dass es zu noch mehr Chaos führte und wir direkt im Anschluss mit noch mehr Gemeinheiten bestraft wurden. Und dadurch sogar eine unserer Städte an die Aufständischen verloren"

        also ich finde, das klingt doch super, dass das passieren kann und es ist auch realistisch.

        desweiteren gibt es auch in CIV mehrere Siegbedingungen und wenn eine davon, in Millenia, schwer zu erreichen ist, dann hat man ja noch andere Siegbedingungen bzw. werden am Ende halt vermutlich sonst einfach die Punkte gezählt wie in CIV.
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