Sand Land im Test: Dragon Ball mit Panzern!

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Test Tobias Meyer - Redakteur
Belzebub im Dämonen-Lager
Quelle: Bandai Namco

Mit Sand Land erscheint ein Spiel zum gleichnamigen Manga und Anime. Trotzdem geht das Action-Rollenspiel einen eigenen Weg. Wie viel Toriyama drinsteckt und warum wir vereinzelt den Kopf in den Sand stecken wollten, erfahrt ihr hier.

Unerlässlich sind unsere Power-Up-Items, die Gesundheit, Verteidigung oder Angriff boosten können. In unserem Test kamen die häufiger zum Einsatz, als uns eigentlich lieb war. Das liegt aber auch an der eher ungewohnten Steuerung der Fahrzeuge. Da wir mit den Schultertasten unsere Geschosse abfeuern, wurden Gas, Bremse und Rückwärtsgang auf den linken Stick unseres Controllers gelegt. In Kombination mit einigen Sprüchen der NPCs oder auch unseres eigenen Teams stieg der Frust-Faktor daher gerne mal in die Höhe.

Dabura ist Belzebubs Vater Quelle: Bandai Namco Insgesamt ist Sand Land aber nie unfair. Wege zwischen den Quests sind recht lang, können aber mittels Schnellreise rasch überwunden werden. Die Steuerung ist sehr direkt und präzise und Spielfehler sind uns kein einziges Mal begegnet. Obendrein gefiel uns die Welt in der Cel-Shading-Anime-Optik hervorragend. Besonders die Zwischensequenzen, die dem Anime größtenteils nachempfunden sind, stechen dabei heraus.

Eine deutsche Sprachausgabe gibt es im Übrigen nicht, dafür aber die Original-Sprecher auf Englisch und Japanisch mit deutschen Untertiteln.

Gleiche Geschichten, unterschiedliche Wege

Wie eingangs bereits erwähnt, erweitern Anime und Spiel die originale Manga-Geschichte um ein ganzes Stück. Grundlegend wissen Anime-Schauer, wo die Reise hingeht, doch ab etwa der Hälfte des Spiels gehen die Geschichten etwas auseinander.

Die Hintergrundgeschichten rund um das Mechaniker-Ass Ann bleiben beispielsweise gleich, werden aber etwas anders erzählt. Die Idee ist keinesfalls schlecht, denn so bleibt die Neugierde rund um neu eingeführte Charaktere immer hoch.

Und auch ringsherum gibt es eine Menge zu entdecken. Jeder Bewohner, der in den Weiten der Welt nach Hilfe sucht, bringt eine eigene Geschichte mit sich. Die sind in der Regel nicht allzu umfangreich, können aber durchaus emotionale Nadelstiche setzen. Denn neben Humor ist auch seichte Sozialkritik an Bord und Themen wie Liebe, Tod und Altruismus werden nicht ausgelassen.

Belzebub kämpft Quelle: Bandai Namco Sand Land bringt mit, was man von einem Sand-Land-Spiel erwartet. Doch ohne Kritik kommt uns der Dämonenprinz nicht davon. Die Geschichten rund um das Team stehen unumstritten im Vordergrund. Die sind grundsätzlich spannend geschrieben, gehen aber nicht allzu sehr in die Tiefe. Im Verlauf des Spiels erwischten wir uns gelegentlich, wie wir Dialogsequenzen schnell durchklickten, weil sie sich wie Füllmaterial anfühlten. Besonders in der zweiten Spielhälfte kam uns auch etwas die Freude am Erkunden abhanden. Immer wieder fuhren wir von einem Punkt zum nächsten, um einen NPC zu treffen, nur damit wir in der nächsten Quest genau den gleichen NPC an einem nochmals anderen Ort treffen sollten.

Ähnlich repetitiv gestalten sich die Kämpfe. In der Wüste warten ständig Feinde oder Monster, die wir recht früh im Spiel lieber links liegen ließen. Höchstens zum Sammeln einiger Rohstoffe waren sie gut genug. In den Dungeons, Höhlen und Anlagen sind die Gegnerwellen nerviges Beiwerk, um uns auf die - wie erwähnt gelungenen - Boss-Kämpfe vorzubereiten. Etwas Auflockerung gibt es durch Rennstrecken, die mit verschiedenen Fahrzeugen befahren werden können. Durch die Zeitfahrten erhalten wir neue Fahrzeug-Rahmen oder Material. Länger als fünf Minuten am Stück beschäftigten die Rennen uns aber auch nicht.

Wertung zu Sand Land (PS5)

Wertung:

8/10
Fazit

Sand Land ist eine schöne Anime-Umsetzung und ein Action-JRPG für all jene, die sich mit dem Genre eher schwertun oder einen Einstieg finden möchten. Jeder Charakter, dem wir begegnen, hat eine eigene Geschichte, die es zu erforschen gilt, und dank zahlreicher Nebenquests ist immer etwas zu tun. Gleichzeitig sind die Aufgaben wenig fordernd und die Erzählungen recht flach. Stress kommt höchstens in den Boss-Kämpfen auf.

Fans von Shonen-Animes und Akira Toriyamas Werken, werden mit Sand Land ihre Freude haben. Grundsätzlich richtet sich Sand Land an ein tendenziell jüngeres Publikum, doch die Abenteuer Belzebubs lohnen sich durchaus auch für Veteranen.
Transparenzhinweis: Für die Erstellung dieses Beitrags wurde die Release-Fassung von Sand Land von Bandai Namco gestellt.

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