Meistgehasster Film des Jahres bekommt "Konkurrenz" - jetzt meldet sich "Arielle" zu Wort
Neben Barbie gerät eine neue Realverfilmung von Disney in den Fokus des rechten Internet-Mobs.
Eine traurige Internet-Tradition zieht sich auch 2023 wie ein roter Faden durch die Kommentarspalten der sozialen Medien. Jeder Film und jede Serie, die den Klischeevorstellungen frauenfeindlicher, homophober und rassistischer Gruppierungen nicht zu entsprechen scheint, wird mit menschenverachtenden Äußerungen, sogenanntem Review-Bombing und organisierten Shitstorms überzogen. Zeitgemäße Interpretationen völlig veralteter Originale, Änderungen fragwürdiger Inhalte und die Besetzung bekannter Rollen mit diversen Darstellerinnen und Darstellern, wie etwa bei der neuen Harry Potter-Serie, sorgen immer wieder für Hass im Netz.
Arielle & Co. - Realverfilmungen von Disney sorgen für Kontroversen
Allein in diesem Jahr wurden im wahrsten Sinne des Wortes diverse Realverfilmungen bekannter Zeichentrick-Klassiker von Disney vermehrt Gegenstand des Anstoßes. Insbesondere Arielle, die Meerjungfrau geriet in den Fokus rechter Gruppierungen. Die Besetzung von Titelheldin Arielle sowie ihren Schwestern (die übrigens selbst im Original von 1989 äußerst divers dargestellt werden) sorgten für reichlich Gesprächsstoff.
Auch Peter Pan und Wendy wurde Ziel rassistischer Hetze. Der Film erschien in diesem Jahr exklusiv auf dem krisengebeutelten Streaming-Dienst Disney Plus. Als bekannt wurde, dass sich unter der Kinder-Gang "The Lost Boys" ebenfalls Mädchen befänden, rasteten selbsternannte "Verfechter" der Zeichentrick-Originale kollektiv aus. Dass Peter Pan und Wendy laut objektiven Kritikerinnen und Kritikern einfach kein guter Film zu sein scheint, ging dabei völlig unter.
Ein weitere, äußerst zeitgemäße Anpassung des Original-Stoffs scheint Disney im Fall von Snow White vorzunehmen. Die Realverfilmung von Schneewittchen und die sieben Zwerge, dem ersten abendfüllenden Zeichentrick-Film des Micky Maus Konzerns von 1937, scheint bewusst weitestgehend auf kleinwüchsige Schauspieler zu verzichten. Ein Umstand, der erwartungsgemäß zahllose negative Kommentare triggerte
Keine Zwerge in Schneewittchen? Jetzt meldet sich "Arielle" zu Wort
Disney reagierte auf den Shitstorm und erklärte offenbar, dass es in Snow White keine sieben Zwerge geben würde. Es handele sich vielmehr um eine Räuberbande, die Schneewittchen zur Seite steht. Bereits im Vorfeld machte sich Game of Thrones-Star Peter Dinklage dafür stark, von der klischeehaften Darstellung von im Bergwerk schuftender, kleinwüchsiger Zwerge abzusehen.
Doch nicht nur die "sieben Zwerge" sorgen für Aufregung. Auch die Tatsache, dass mit Rachel Zegler (Shazam! Fury of the Gods) eine Darstellerin mit lateinamerikanischen Wurzeln, die ikonische Disney-Prinzessin spielen wird, sorgte für rassistische Anfeindungen. Auf der Social-Media-Plattform, die vor wenigen Tagen noch Twitter hieß, bittet die US-amerikanische Schauspielerin darum, sie nicht unter irgendwelchen hetzenden Kommentaren zu markieren.
Mit geposteten privaten Kinderfotos, die Rachel Zegler als Disney-Prinzessin verkleidet zeigen, stellt sie klar, dass jedes Kind das Recht hätte, eine Prinzessin zu sein. Unterstützung bekommt sie umgehend von Halle Bailey. Als Schwarze Arielle wurde sie ebenfalls Ziel von Rassisten im Netz. "Wir lieben dich so sehr, du bist wahrhaft die perfekte Prinzessin" lässt sie ihre Kollegin wissen.
Derzeit sorgt mit Barbie aktuell ein weiterer Hollywood-Film für "Entsetzen" bei rechten Gruppierungen und Konservativen. Individuen mit offensichtlich fragiler Männlichkeit sehen durch die Leinwandadaption einer Spielzeugpuppe ihre veralteten und patriarchalisch geprägten Geschlechterrollen bedroht.
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0Ihr wollt den neuen Eberhofer-Krimi völlig gratis und ohne Werbung streamen? Bald soll es losgehen.Arielle, die Meerjungfrau enttäuschte an den Kinokassen. Menschen würden sich für "woke" Filme nicht interessieren, hieß es aus den Reihen des Internet-Mobs. Und jetzt, da Barbie Rekorde an den Kinokassen knackt, jammern Rechte, dass die ganze Welt sich ja nur noch für "woke" Filme interessieren würde. Mit Wrestling-Superstar John Cena als Meerjungfrau im Barbie-Film haben Arielle und Schneewittchen prominente Verstärkung bekommen, den Rechten ordentlich Angst einzujagen.
Warum gibt es da nichts zu diskutieren?
a. Wir sind hier in einem Forum. Das ist ausschließlich dafür da, um zu diskutieren.
b. Es gibt diverse Kritikpunkte an den - in meinen Augen - Fehlbesetzungen von Arielle und Schneewittchen. Ja, unter anderem auch rassistische, die man bei Auftauchen problemlos melden kann. Aber eben auch nicht-Rassistische.
Wieso sollte man über letztere hier nicht diskutieren?
Wo ist hier die Diskussion? Wenn die Gegenseite derart aggressiv vorgeht, wie soll man bitte reagieren?
Statistiken kann ich dir zwar nicht geben, wohl aber kann ich dir von eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen anderer pädagogischer Fachkräfte und Lehrpersonal berichten. Und die zeichnen, was Rassismus, Sexismus und Homophobie angeht, ein recht düsteres Bild. Selbst in "gehobenen" sozialen Schichten.
Kleine Beispiele aus meinem Arbeitsleben (Grundschule!):
1. Kind A sagt zu Kind B "Du bist braun, weil deine Mutter dich ausgeschissen hat."
2. "Frauen können ja die Schnürsenkel des Mannes zumachen. Ich muss das nicht lernen."
3. Kind gegenüber einem fremden Elternteil (schwarz): "Geh nach Afrika zurück."
4. "Bin doch keine Schwuchtel!" (nachdem ich dem Kind erklärt habe, dass Weinen okay ist)
usw.
Soll ich es weiter ausführen? Oder reicht dir das? Das sind zum Glück zwar keine Massenphänomene, aber eben leider auch keine Einzelfälle und zutiefst problematisch. Übrigens auch unabhängig der Herkunft oder des Geschlechts.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich halte deine Aussage für grundlegend falsch.
Und Zwerge sind nun mal kleine Wesen. Dafür bräuchte es nicht mal kleinwüchsige Schauspieler. Schon Peter Jackson hat das super hinbekommen, normalgroße Schauspieler kleiner wirken zu lassen. Und es waren Figuren, die man durchaus ernstnehmen konnte und die ohne Klischees auskamen.
"weil man selbst dermaßen weit am Rand steht, dass von der eigenen Position alles was nicht auf Linie ist aussieht wie.. tja, der andere Rand halt" Du implizierst false equality, als wäre der linke Rand auch nur annähernd so schlimm oder so gefährlich wie der rechte Rand. Ich will Toleranz für alle, Rechte wollen "alle raus ausser die welche aussehen wie ich".
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Die Mitte existiert noch, aber sie wandert nicht mit dem rechten Rand mit. Die rechte hat sich in den letzten Jahren DERART weit nach rechts bewegt, dass die Rechte schlicht über den Rand der Skala gerutscht ist. Die Mitte ist da wo sie war. Dir gefällt die neue Arielle nicht? Schau den Film nicht. Die neue Rechte ist aber auf der Welle von "Ich poste jeden Tag wie schlimm dass ich es finde dass sie nicht Weiss ist, und falls es einen Homosexuellen Charakter hat, dann zünde ich das nächst beste Kino an".
Ich denke ehrlich gesagt, du solltest noch mal in dich gehen, weil momentan scherst du ziemlich viele Menschen über einen Kamm in ziemlich aggressiver, beleidigender Art und Weise. Du stellst Menschen, die du überhaupt nicht kennst in die Nähe bspw. der AfD. Das erscheint dir alles natürlich logisch und richtig, das ist mir völlig klar. Wenn man sich radikalisiert, dann ist das normal, dann ist alles ein politischer Wettkampf, entweder ist man für oder gegen einen, ein dazwichen gibt es nicht und trivialste Dinge werden enttrivialisiert, werden zu einer Frage der Moral, bei der man nur moralisch richtig handeln kann oder eben wie die AfD ist.
Und genau daher kann ich nur dazu raten, die Finger von der Tastatur zu nehmen und vielleicht noch mal ganz tief darüber nachzudenken, ob das was man da glaubt wirklich so richtig ist oder ob man sich nicht auf einem Pfad bewegt, bei dem man sich selbst zu dem entwickelt, was man vermeintlich zu bekämpfen glaubt.
Aber gut, wir sehen ja wohin das wieder führt. Jemand schwadroniert von angeblichen Extremen, wie Tobias ja auch ständig, daraufhin gibt es wie üblich Kritik aber es wird sich doch nichts tun, weil man selbst dermaßen weit am Rand steht, dass von der eigenen Position alles was nicht auf Linie ist aussieht wie.. tja, der andere Rand halt. Sowas wie eine Mitte existiert da nicht mehr. Gibt nur ein Wir oder Die, Freund oder Feind.
"weil man selbst dermaßen weit am Rand steht, dass von der eigenen Position alles was nicht auf Linie ist aussieht wie.. tja, der andere Rand halt" Du implizierst false equality, als wäre der linke Rand auch nur annähernd so schlimm oder so gefährlich wie der rechte Rand. Ich will Toleranz für alle, Rechte wollen "alle raus ausser die welche aussehen wie ich".
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Sowas wie eine Mitte existiert da nicht mehr.