Wer braucht Final Fantasy 7 Rebirth, Dragon's Dogma 2 oder Gothic Remake? Das Rollenspiel, das sie alle überstrahlt, ist ein völlig anderes - unsere Vorschau zu Visions of Mana!
Herz.
Das ist das erste Wort, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an die Mana-Serie kenne. Ähnlich wie Dragon Quest sind Secret of Mana, Trials of Mana und wie sie nicht alle heißen weit vom Anspruch zahlreicher anderer moderner Rollenspiele wie Final Fantasy 7 Rebirth, Dragon's Dogma 2 und vor allem westlichen Produkten wie Baldur's Gate 3 entfernt.
Aber eben: Herz. Mehr noch als Dragon Quest hat sich Mana den Geist des NES- und SNES-Ursprungs bewahrt, und dieses Herz beinhaltet große Emotionen, Zugänglichkeit, einen gewissen kindlichen Charme und auch dann, wenn es wieder einmal um den drohenden Untergang der Welt geht, einen wunderbaren Grundoptimismus.
Willkommen zurück, Mana
Aber funktioniert das auch 2024 noch? Gerade Trials of Mana von 2020 fand ich wirklich wundervoll, aber es war "nur" ein sehr aufwendiges Remake eines SNES-Abenteuers. Der letzte Hauptteil namens Dawn of Mana ist stolze 18 Jahre alt, danach erschienen nur einige Spin-offs mit teils deutlich anderen Gameplay-Ansätzen sowie eben eine Handvoll Remaster und Remakes.
Reicht heutzutage "so wie früher, nur schöner"? Die Antwort lautet offenbar: nein. Beim Anspielen von Visions of Mana (jetzt kaufen 69,99 € ), dem Titel, der die Reihe mit einem völlig neuen Spiel zurück auf die große Rollenspiel-Bühne bringen soll, zeigten sich mir klar die neuen Ansätze, die frischen Zugänge, all die Elemente, die eingebaut wurden, um das Spiel 2024-kompatibel zu machen.
Die Antwortet lautet aber auch: ja. Denn der Kern dessen, was die Mana-Serie ausmacht, ist weiterhin da und völlig unverändert; Emotionen, Zugänglichkeit, Charme, Grundoptimismus - eben Herz.
Demo of Mana
Was durfte ich spielen? Zwei Demo-Abschnitte, die bewusst noch wenig zur Story verrieten. Die Prämisse - und massive Twists oder sonstige riesige Überraschungen erwarte ich mir darüber hinaus auch nicht - kennen wir aber eh schon:
Hauptheld und Bauchmuskel-Modell Val macht sich in der Rolle eines sogenannten Seelenwächters als schützender Begleiter seiner Jugendfreundin Hina auf den Weg zum Mana-Baum, da sie als auserkorene Feuerwächterin dort eine besondere Zeremonie abhalten soll.
Quelle: Square Enix Begleitet werden sie von den weiteren Party-Mitgliedern Carina, einem weiblichen Rotschopf, und Morley, einer Art Katzenmensch mit flottem Pagenschnitt. Und natürlich, Zitat aus dem Pressematerial, können sie nicht absehen, "was für ein unglaubliches Abenteuer ihnen bevorsteht".
So weit, so JRPG, und wenn man schon irgendeinen Mana-Teil gespielt hat, fühlt es sich sofort an, als würde man alte Bekannte wiedertreffen, auch, wenn die Figuren brandneu sind.
Draufhauen, glücklich sein
Rein auf die Kämpfe bezogen, ähnelt Visions dann auch sehr Trials of Mana, auf dessen DNA es auch sehr klar basiert. Euch erwartet ein simples, sehr zugängliches Echtzeit-Kampfsystem mit normalen Angriffen und allerlei Spezialattacken und Items, die man auf die diversen Front- oder Schultertasten des Controllers legen und via Schnellzugriff oder alternativ mittels Ringmenü auswählen kann.
Zusätzlich kümmert man sich ums Ausweichen, hüpft fröhlich durch die Gegend und wechselt auf Knopfdruck jederzeit zwischen den spielbaren Figuren Val, Carina und Morley, während die anderen Helden dann von der KI gesteuert werden.
Im Vergleich zu Trials, wo ich meine sehr seltenen Game Overs meist auf die doch etwas dämliche künstliche Intelligenz schieben konnte, scheinen die Computer-Kameraden zumindest meinem kurzen Einblick in ihr Gebaren nach dazugelernt zu haben:
Bildergalerie
Sie weichen besser aus und stellen sich nicht mehr aus Prinzip in jede Flächenattacke, die ein Feind wirkt. Darum, Lebensanzeige und Statuseffekte der Mitstreiter im Auge zu behalten, kommt man aber trotzdem nicht rum. Überfordert dürften sich Kenner ähnlicher japanischer Rollenspiele trotzdem selten fühlen, aber zumindest wird eine Prise taktisches Geschick verlangt.