Horizon Forbidden West: Das Blockbuster-Sequel im Test - Seite 4
In unserem Test zu Horizon: Forbidden West erfahrt ihr, warum das Action-RPG trotz ein paar kleiner Macken ein würdiges Sequel zu Horizon: Zero Dawn ist.
Forbidden West ist in puncto Nahkampf sicherlich nicht so tiefgründig wie ein Ghost of Tsushima, doch die neuen Techniken machen Spaß und sorgten dafür, dass wir während des Tests gerne zu Aloys Speer griffen. Einen kleinen Haken gibt es allerdings: Es fehlt eindeutig eine Taste zum Blocken. Gerade wenn man bedenkt, dass die Gegner blocken können. Feindlichen Hieben könnt ihr weiterhin nur mit einer Hechtrolle entgehen. Die Hechtrolle ist auch tatsächlich unser Kritikpunkt an den Kämpfen gegen die Maschinen. Das Ausweichen selbst ist da allerdings gar nicht das Problem, sondern dass die Kämpfe je nach Gebiet unübersichtlich werden, da manche Stellen nicht auf das Kampfsystem mit dem ständigen Herumrollen ausgelegt scheinen.
Es kommt durchaus vor, dass die Kamera nicht optimal positioniert ist und man deshalb in einen Abgrund hechtet. Oder dass Aloy an einem kleinen Felsen oder sonstigen Objekt hängenbleibt und man deshalb dem Angriff einer Maschine nicht entkommen kann. Das nervt schon mal, kommt aber glücklicherweise nicht so oft vor. Außerdem muss man auch klar festhalten, dass die Kämpfe gegen die Maschinen ansonsten immer noch absolute Highlights sind und riesigen Spaß machen.
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Egal, ob man nun kleinere, wendige Maschinen bekämpft, die wild um einen herumspringen, oder endlich ein Riesenvieh erlegt hat - es ist unglaublich befriedigend, die Wesen zu besiegen. Ein Scan mit Aloys Fokus verrät zwar die Schwachstellen der Maschinen, doch die muss man oftmals erst freilegen, Rüstungsteile abschießen oder mit bestimmten Elementarangriffen zuschlagen.
Quelle: PC Games Wie schon bei Zero Dawn überzeugen die Maschinen mit genialem Design. Ohne zu viel verraten zu wollen, können wir auch sagen, dass die neuen Maschinen sich super in die bekannte Riege einfügen. Der bereits im Trailer gezeigte, Mammut-artige Bebenzahn ist zum Beispiel eine wahre Wucht, aber der ist noch nicht die eindrucksvollste Maschine, die euch in Forbidden West erwartet.
Hier muss man den Entwicklern aber auch ein Kompliment machen, dass sie die alten Maschinen nicht abwerten, nur weil nun ein paar neue spektakuläre Exemplare die Spielwelt durchstreifen. Sturmvogel, Donnerkiefer, Frostklaue und Co. sind immer noch mächtige Gegner und es macht einen Heidenspaß, sie zu bezwingen.
Quelle: PC Games Leider sind sie aber auch alle ein bisschen doof, denn an der KI hat Guerrilla Games offenbar nicht gearbeitet. Manche Maschinen kann man ganz leicht ohne offenen Kampf killen, wenn man keine Eile hat. Man schießt einfach aus einem Versteck auf eine Schwachstelle, woraufhin die Maschine alarmiert ist.
Feuert man jetzt nicht direkt das nächste Geschoss, beruhigt sie sich jedoch wieder und geht zurück in den normalen Zustand, sodass man erneut auf eine Schwachstelle feuern kann. Meistens schauen die Wesen dann dort nach, wo der Schuss herkam, doch während unseres Tests trafen wir auch immer wieder auf Exemplare, die sich in aller Ruhe zerlegen ließen.
Die menschlichen Gegner sind allerdings noch blöder. Sie fallen zwar nicht mehr reihenweise auf einen anlockenden Pfiff herein, aber das liegt nur daran, dass man nicht mehr pfeifen kann, um die Gegner anzulocken. Statt die KI zu verbessern, entschied man sich also, das Feature zu streichen, das die schlechte KI offenlegte.
Hier hätte man wirklich mehr erwarten können. Vor allem kann man immer noch Steine werfen, also lockt man die arglosen Blödiane einfach damit irgendwohin, wo man sie abmurksen kann. Stealth macht so natürlich viel weniger Spaß als der offene Kampf.
Quelle: PC Games
Immer weiter mit dem Gleiter
Immerhin haben die Entwickler Aloy ein paar neue Fähigkeiten und Hilfsmittel gegeben, wodurch das Reisen durch die offene Welt noch angenehmer wird. Da wäre zunächst das freiere Klettern. In Zero Dawn gab es nur wenige Stellen, an den man abseits von Missionen hochkraxeln konnte, in Forbidden West hingegen befinden sich viel mehr erklimmbare Berge.
Aktiviert ihr den Fokus per R3 werden euch gelbe Markierungen angezeigt, an denen ihr hochklettern könnt. Das erspart euch nicht nur einige weite Wege, ihr findet auch immer wieder Belohnungen oder stoßt gar auf Geheimnisse der Spielwelt, wenn ihr euch abseits der offensichtlichen Routen bewegt.
Dennoch sollte Guerrilla Games hier noch ein wenig nachpatchen, denn es kommt momentan noch immer wieder vor, dass Aloy einfach partout gar nicht nach einer Kante greifen will oder zum falschen Punkt springt. Dadurch wirkt das Kraxeln manchmal etwas hakelig. Hier sei jedoch erwähnt, dass dies nur für Berge in der offenen Welt gilt, die nicht in eine Quest eingebunden sind.
Routen, die man im Verlaufe von Quests klettert, funktionieren reibungslos. Überhaupt macht die Kletterei mehr Spaß als noch im Vorgänger, was vor allem daran liegt, dass Aloy sich einfacher in verschiedene Richtungen bewegen lässt und dass sie früh im Spiel einen Greifhaken findet.
Quelle: PC Games Damit könnt ihr euch zu verschiedenen Ankerpunkten ziehen, was ebenfalls zu kürzeren Wegen führt, aber auch dabei hilft, starke Gegner zu umgehen, wenn ihr euch beispielsweise auf Säulen schwingt. Das Gadget, das wir am meisten ins Herz geschlossen haben, ist aber der Gleitschirm.
Ähnlich wie in The Legend of Zelda: Breath of the Wild spannt Aloy den Schirm auf und fliegt durch die Lüfte. In Forbidden West kostet das jedoch keine Ausdauer, sodass man problemlos mehrere Kilometer gleiten kann, wenn man von einem hohen Berg springt. Der Gleitschirm macht nicht nur Spaß, wer ihn häufig benutzt, wird auch immer wieder mit wunderschönen Panoramen belohnt.
Eine Welt, die gefällt
Der verbotene Westen ist wirklich eine herausragend gestaltete Spielwelt, die super aussieht und viel Abwechslung bietet. Wüsten, Wälder, Canyons, Strände, verschneite Berge, überwucherte Ruinen, sogar Unterwasser-Abschnitte - Horizon: Forbidden West bietet so viel. Sämtliche Regionen sind wunderbar atmosphärisch umgesetzt. Das Verhalten der Stämme ist dabei immer eng mit den äußeren Umständen verwoben. So trifft man beispielsweise auf ein Bauernvolk in strahlender Natur oder auf einen Wüstenklan, der dringend auf Wasserlieferungen aus seiner Hauptstadt angewiesen ist, weil es nur dort einen Brunnen gibt.
Quelle: PC Games Außerhalb der Siedlungen ziehen auch unterschiedliche Maschinen umher. So trifft man große Maschinenvögel auf Bergspitzen, Affen-ähnliche Maschinen hingegen eher in der Dschungelregion. Die Spielwelt ist nicht ganz auf dem Level eines Red Dead Redemption 2 oder The Witcher 3, ist aber trotzdem sehr organisch.
Das Zusammenspiel von Klima, Regionen, Menschen und Maschinen und auch der in den Bezirken geltenden Regeln und Gepflogenheiten sind schlüssig umgesetzt. Der Verbotene Westen ist wahrhaftig eine Spielwelt, die es einem leicht macht, darin zu versinken. Alles ist so atmosphärisch, sieht so toll aus und überall gibt es etwas zu entdecken oder auch zu lernen über die Hintergründe der Welt von Horizon.
Wir spielten den Titel die meiste Zeit auf der PS5 im Qualitätsmodus mit 4K und 30 fps, doch auch der Modus mit 60 Bildern pro Sekunde kann sich trotz ein paar fehlender Details sehen lassen. In beiden Modi konnten wir keine generellen Probleme mit der Framerate feststellen. Lediglich gegen Ende des Spiels hatten wir im Qualitätsmodus einmal kurz einen Ruckler. Den konnten wir bei der allgemeinen Prachtoptik von Horizon: Forbidden West aber locker verschmerzen.
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9Nixxes Software haben es wieder getan und mit Horizon Forbidden West einen weiteren Playstation-Hit auf den PC gebracht. Wir haben den PC-Port getestet.Das Spiel trickst zwar gerne mal ein bisschen mit Nebel, doch Spielwelt, Figuren und Maschinenwesen sehen wirklich hervorragend aus. Einige Panoramen im Spiel sind so traumhaft, dass wir tatsächlich gerne mal an der ein oder anderen Stelle verweilten, nur um den phänomenalen Ausblick zu genießen. So ging es uns vor allem anfangs auch, wenn wir Maschinen begegneten. Es ist unglaublich, wie viele kleine Details man an den Metallkolossen erkennen kann.
Quelle: PC Games Auch die menschlichen Charaktermodelle wurden klar verbessert. Sie wirken tatsächlich etwas menschlicher und glänzen mit überarbeiteter Mimik. Vor allem profitieren sie auch von einer verbesserten Inszenierung in den Dialogen. In Zero Dawn wirkten sie oftmals etwas starr und die Kamera war fest und zu nah an ihnen dran. Nun bewegen sich die Figuren natürlicher und die Kamera lässt ihnen dafür den nötigen Raum.
Auch das sorgt natürlich für mehr Atmosphäre. Selbst die PS4-Fassung des Titels sieht wirklich sehr gut aus. Sie wirkt allgemein etwas verwaschener als die PS5-Version, holt aber wirklich viel aus der betagten Hardware heraus.
Auf der Playstation 5 wirkt das neue Horizon aber selbstverständlich noch stimmiger, was natürlich auch am Dualsense-Controller liegt. Dank adaptiver Trigger und haptischem Feedback nimmt man die Spielwelt noch besser wahr. Man spürt, wenn Aloy unter einem Wasserfall herläuft, wie sie die Sehne ihres Bogens spannt, wie ein explosiver Speer das Ziel trifft, wie sie durch eine der herrlich gestalteten Unterwasser-Abschnitte taucht. Darauf müssen PS4-Zocker eben verzichten, aber auf beiden Sony-Konsolen sieht der Titel toll aus.
Quelle: PC Games
Technisch nicht ganz perfekt
Quelle: PC Games So hübsch Forbidden West aber auch ist, es hat ein paar technische Macken, die wir natürlich nicht verschweigen möchten. Zunächst kann man sehr häufig Clipping-Fehler beobachten. Aloys Haare clippen durch die Schulterpolster ihrer Rüstung, ihr Körper clippt kurz durch eine Leiter, wenn man mit Anlauf daran springt oder Gras clippt beim Schleichen durch Aloys Gliedmaßen. Das sind kleinere Makel, die aber gar nicht so sehr auffallen, wenn einen das Spiel erstmal gefangengenommen hat.
Weitaus auffälliger waren da teils heftige Pop-Ups und ab und an kam es während unseres Tests auch zu kurzen Blackscreens, wenn das Spiel mit dem Nachladen von Texturen nicht hinterherkam. Diese beiden technischen Macken scheinen jedoch mit dem Day-One-Patch, der kurz vor Fertigstellung dieses Tests erschien, behoben worden zu sein. Uns fielen mit Patch jedenfalls keine harten Pop-Ups oder Blackscreens mehr auf.
Ein Sequel, das glücklich macht
Horizon: Forbidden West hat unbestritten seine Fehler, ist aber trotzdem ein sehr, sehr gutes Spiel. Story, Spielwelt, Charaktere, Action und Grafik greifen hervorragend ineinander, sodass Forbidden West in den allermeisten Bereichen eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers ist. Dazu ist es so unglaublich atmosphärisch, dass es einen geradezu unweigerlich in seinen Bann zieht. Wir haben jedenfalls nach über 70 Stunden immer noch nicht genug vom Verbotenen Westen und wollen trotz der genannten Kritikpunkte wirklich jeden Winkel der Spielwelt erkunden.
Auf jede Szene, in der uns die doofe KI auffiel, wir von einem nicht ersichtlichen Hindernis beim Ausweichen genervt waren oder uns auffällige Pop-Ups kurz aus der Immersion rissen, kamen etliche epische Momente, großartige Kämpfe, wunderschöne Ausblicke, Geschichten, die uns mitrissen und Passagen in der Hauptquest, die uns überraschten, schockierten oder motivierten. Wer Zero Dawn mochte, wird auch mit Horizon: Forbidden West riesigen Spaß haben.
Meinungen(2)
Bildergalerie
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Wenn ihr Lust auf noch mehr Horizon-Cost habt, dann guckt eudch doch einmal dieses beeindruckende Cosplay von Aloy an. Und wusstet ihr, dass Aloys Aussehen einer realen Person nachempfunden ist? Playstation-exklusive Kost ganz anderer Art gibt's in unserer Vorschau zu Gran Turismo 7 - welches übrigens auch schon sehr bald erscheint!
Und ich liebe es, aber ich merke: Zero Dawn ist schon eine Weile her.
VIELLEICHT sollte ich lieber noch mal Zero Dawn spielen und dann zurück zu Forbidden West.
Nur mal ne Frage zur deutschen Synchro: Hat Aloy eine andere Synchronsprecherin? Ich hab den Vorgänger vor einigen Wochen noch mals durch gespielt, bin mir aber bezüglich der Synchro nicht mehr sicher. Klingt in Forbidden West nach meinem Empfinden anders. Nicht schlechter, ganz im Gegenteil. Aber anders.
Da ist es mir lieber die Designer achten eher darauf, dass man auch ohne gut klar kommt. War jetzt in HZD sicher nicht perfekt (zu viele und schnelle Respawns) aber ich fand es sehr gut, dass man im Prinzip auch ohne Quicktravel sehr gut klar kam und es wirklich erst dann braucht, wenn man am Ende noch die restlichen Collectibles sammeln will oder so (und zu dem Zeitpunkt sollte man das relevante Item eigentlich mal gesehen haben).
Insofern von mir immer ein Daumen hoch fuer weniger Quicktravel Moeglichkeiten in Spielen denn ob bewusst oder nicht, es beeinflusst auch immer das Welt-/Questdesign.
Ganz im Gegenteil, das Pflichtfranzösisch hat mir davor meine E und D Kenntnisse massiv durcheinander gebracht. ?