Fressen oder gefressen werden, Leben oder Überleben - Survival-Games überlassen uns die Geschichte. Wir entscheiden, wer wir sind und wo die Reise hingeht. Ein Genre, das zum Entdecken einlädt.
Auf zu neuen Abenteuern!
Neben Palworld kam in den vergangenen Wochen aber noch eine ganze Menge weiteres Survival-Futter. Enshrouded, Pacific Drive und Sons of the Forest sind da bloß ein paar Titel. Ich habe mich aber für zwei andere entschieden. Enshrouded hatte es bei mir etwas schwer, weil ich einfach noch nie mit Mittelalter-Fantasy zurechtkam und Pacific Drive war mir etwas zu viel LSD-Trip. Da habe ich mich lieber auf Nightingale gestürzt.
Zugegeben, dass man in dem Spiel als Weltenwandler mit Portalen durch verschiedene Welten düst, von einem fliegenden Magier namens Puck eingeführt wird und dauernd irgendwelchen Fabelwesen über den Weg läuft, ist auch nicht allzu weit von einem absurden Trip entfernt.
Quelle: Inflexion Games Die Idee hinter dem Spiel ist aber wunderbar: Wir sind in einer magischen Alternativ-Welt unterwegs und müssen in die Hauptstadt Nightingale zurückkehren. Zunächst auf uns allein gestellt, bauen wir erste Werkzeuge und kämpfen uns durch verschiedene Biome, bis wir dann auf neue Kameraden treffen. Die unterstützen uns in Kämpfen, beim Sammeln, Bauen, Überleben halt.
Die Idee, dass man sich zwischendurch in gewaltige Boss-Kämpfe stürzt, man genauestens auf die Witterung achten muss, weil man sonst vom Hagel erschlagen wird, und ein schier endloses Handbuch an Crafting-Möglichkeiten auf einen wartet, ist ja ganz nett - aber es ist einfach zu viel.
Nightingale ist frisch in den Early Access gestartet und hat sich womöglich zu hohe Ziele gesetzt. Kaum habe ich eine Quest erledigt, ploppen drei neue auf, bei denen ich erst einmal im Handbuch nachschlagen muss, was das Spiel überhaupt von mir will. Als stünde eine Quest-Hydra vor mir, fühle ich mich eingeschüchtert. Dazu kommen recht komplexe Crafting-Strukturen, die bei mir Kopfschmerzen auslösen, obwohl ich doch einfach nur eine Axt bauen möchte.
Die Welt ist wunderschön und mit zahlreichen Tierchen und Feinden auch gut belebt. Der Funke sprang aber einfach nicht über. Nightingale überfordert mich. Nicht auf dem Level wie es Scum tut - da wird wohl so schnell kein anderes Spiel herankommen, aber doch raubt es mir dem Spaß am bloßen Spielen.
Willkommen im Paradies
Survival heißt für mich Kopf aus. Quasi die Instinkte arbeiten lassen. Nicht nachdenken, einfach machen. Und dabei gerne auch mal ein wenig vom Pfad abkommen und ein wenig Unsinn machen. Wem es da so wie mir geht, der sollte sich vielleicht mal Welcome to ParadiZe anschauen.
Quelle: Eko Software Der Zombie-Survival-Titel lief bei mir komplett unter dem Radar. Das liegt wohl auch daran, dass Welcome to ParadiZe im Vergleich zu den anderen Spielen fast schon aus der Reihe fällt. Statt in Ego- wird hier in isometrischer Perspektive gespielt. Und der Survival-Aspekt ist ... nun, wir sind eben in einer Zombie-Apokalypse. Die Sache hat aber einen netten Twist, denn wir setzen den Zombies komische Helme mit Kopfhörern auf und schon werden sie zu unseren Freunden.
In ständiger Begleitung unserer Zombies knüppeln wir uns durch verschiedene Gebiete, treffen NPCs, klappern Aufgaben ab und bauen natürlich neue Werkzeuge und unsere eigene Basis.
Nennt mich verrückt, aber meine kleinen, dümmlichen Zombie-Kumpanen habe ich so sehr ins Herz geschlossen, dass es mir richtig wehtut, wenn die Hirnfresser tot umkippen. Also so tot wie ein Zombie halt tot sein kann.
Dazu kommt, dass wir uns zwar in einer bedrohlichen Apokalypse befinden, das Setting aber durch großartige Gags und spaßige Einspieler aufgelockert wird. Endlich habe ich mal eine Zombie-Apokalypse, in der ich nicht panisch vor den Untoten weglaufen muss, weil es einfach viel witziger ist ihnen zuzuschauen.
Shooter sind mir manchmal zu anstrengend, in Strategiespielen muss man immer so viel planen und Adventures sind cool, aber ich habe nun mal nicht immer Bock auf irgendwelche vorgefertigten Abenteuer, die dann Rätsel für mich bereithalten. Und darum liebe ich Open-World-Survival. Hier schreibe ich die Geschichte, ich sage, wo es langgeht. Denn hier gilt: Der Weg ist das Ziel - auch wenn der manchmal etwas länger ist.
Neben den Infizierten lauert unterwegs dann noch die Gefahr anderer Spieler - Vertrauen darf man niemandem, denn sonst wird man schnurstracks hintergangen. Was folgt, ist der Permadeath.
Daher habe ich das Genre auch bisher komplett gemieden und werde das trotz des informativen Artikels auch weiterhin tun.
Valheim und Icarus sind definitiv noch zu empfehlen für alle Fans des Genres. Frozen Flame und Craftopia haben mir persönlich auch viel Spaß gemacht.
Tribes of Midgard ist leider auch eher unter dem Radar geblieben, aber könnte dir, lieber Autor, auch schon zu viel Action sein. :D