Princess Peach: Showtime! im Test: Das reinste Theater, aber absolut charmant

Hals- und Beinbruch für die Herrscherin des Pilzkönigreichs! Natürlich nur im übertragenen Sinne, schließlich geht es in Princess Peach: Showtime! auf die Bühne des Funkeltheaters. Die titelgebende Prinzessin kann nicht nur Kart fahren, Tennis spielen und macht sogar als Elefant eine gute Figur, sondern strebt nun auch eine Karriere als Schauspielerin an.

Was euch in Nintendos Broadway-Verschnitt erwartet: ein simples, etwas stereotypes, aber sehr charmantes Abenteuer. Vorhang auf für den neuen funkelnden Stern am Theaterhimmel, denn Peach hat viele kreative Kostüme in der Requisite gefunden, aber dennoch ein paar Schwächen im Gepäck.

Nintendos erste Modenschau

Mit den Kostümen meinen wir nicht nur hübsche Kleider, sondern die Verwandlungen, die Peach im Laufe ihrer Bühnenshow erlebt. Nintendo hat sich nicht lumpen lassen und einen ganzen Schwung verschiedener Kostüme integriert, die jeweils in mehreren Theaterstücken zum Einsatz kommen.

Quelle: PC Games Da eine gute Darstellerin ihre Rollen so realistisch wie möglich zum Leben erweckt, bekommt Peach durch die Verwandlungen besondere Fähigkeiten verliehen. Die passen stets zum thematischen Konzept der jeweiligen Aufführung.

Manche davon sind unterhaltsamer und interessanter als andere, gemeinsam ergeben sie dennoch eine abwechslungsreiche Mischung. Wir fühlten uns zum Beispiel als Eiskunstläuferin wie Elsa aus Frozen, während die Detektivin unseren inneren Phoenix Wright hervorbrachte.

Durch die Verwandlungen unterscheidet sich die Struktur der Levels stark voneinander. Bei einigen Kostümen wie der Superheldin und der Meisterdiebin steht die Action im Vordergrund, während die Patissière ihre Talente an spezifischen Stellen in Form von Minispielen zur Schau stellt.

Quelle: PC Games So ist für jeden das Richtige dabei. Lediglich mit der Detektivin wurden wir nicht besonders warm. Der Ermittlungsprozess läuft langsam ab und bei den recht offensichtlichen Lösungen wurden wir schnell ungeduldig, weil wir trotz des richtigen Riechers einem bestimmten Ablauf folgen mussten.

Barbie lässt grüßen

Damit sind wir schon beim großen Knackpunkt des Spiels angelangt. Als Problem möchten wir es nicht bezeichnen, aber Princess Peach: Showtime! (jetzt kaufen 53,98 € ) ist eindeutig auf eine sehr junge Zielgruppe ausgelegt und dementsprechend simpel gehalten.

Das zeigt sich bereits bei der Steuerung: Es gibt einen Knopf zum Springen und einen für die kostümspezifische Aktion. Bewegen könnt ihr euch mit dem linken Stick, ansonsten bekommen alle Knöpfe der Joy-Cons beziehungsweise des Pro-Controllers eine wohlverdiente Pause.

Ihr ahnt es sicher schon: Das jeweilige Moveset der Verwandlungen hält sich dadurch in sehr überschaubaren Grenzen. Der einzige potenzielle Frust entstammt der manchmal nicht ganz präzisen Steuerung, wodurch schnell mal ein wichtiger Gegenstand verpasst wird - ansonsten ist Herausforderung ein Fremdwort im Funkeltheater.

Quelle: PC Games Stellt euch also auf ein seichtes Erlebnis ein und behaltet im Hinterkopf, dass das Spiel vor allem an junge Mädchen gerichtet sein dürfte. Das zeigt sich ebenfalls an der stellenweise stereotypischen Ausrichtung.

Denn obwohl Peach sich oftmals den Weg freikämpfen muss und zur tapferen Heldin wird, gibt es hübsche rosa-weiße Kleider, die ihr freischalten könnt. Eure treue Begleiterin Stella, eine Funkelfee, verleiht euch außerdem durch eine magische Schleife die besondere Funkelkraft.

Da haben wir zum ersten Mal seit fast 20 Jahren ein neues Spiel mit Peach in der Hauptrolle und prompt geht es um Funkelkräfte, Prinzessinnenkleider und eine Kostümparty. Aber das Ganze ist so liebevoll umgesetzt, dass wir gerne in diese rosaroten Bühnenwelt abgetaucht sind und jeden Moment genossen haben - froh über die Verwandlungen abseits der Klischees waren wir aber trotzdem.

Eine saure Überraschung

Doch bevor wir uns zu sehr in der glamourösen Theaterwelt verlieren, müssen wir noch über eine entscheidende Frage reden: Was macht Peach überhaupt auf der Bühne und wieso tritt sie in so vielen Rollen gleichzeitig auf?

Eigentlich wollte sich die Pilzkönigreich-Prinzessin bloß ein Theaterstück ansehen und die Show genießen, nicht etwa selbst darin mitspielen. Schuld an den Umständen sind die Schurkin Grape und ihre Sauertruppe, die sich mithilfe der Finsterkraft das Funkeltheater unter den Nagel gerissen haben.