Rise of the Ronin im Test: Assassin's Creed, aber in Japan

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Test Daniel Link - Redakteur
Rise of the Ronin im Test: Assassin's Creed, aber in Japan
Quelle: Sony

Nach dem großen Erfolg der Nioh-Reihe wagt sich Team Ninja erstmals an eine Open World und erfüllt damit direkt den Wunsch aller Assassin's-Creed-Spieler.

Die verschiedenen Areale sind übrigens in Stufen unterteilt. Wenn also ein Mini-Boss mal zu schwierig sein sollte, kann man einfach Side-Quests erledigen, bis der eigene Charakter stark genug ist, den Feind erneut anzugehen. Level-Scaling gibt es in Ronin nicht, hat man das Spiel also irgendwann durch, dezimiert man sämtliche Feinde in den anfänglichen Gebieten.

Neben den Fans von Open World-Spielen lässt Team Ninja aber auch die Spieler nicht im Regen stehen, die eher das klassische Team Ninja-Design präferieren.

Missionen im Team-Ninja-Stil

Die Hauptstory findet nämlich in vom Rest der Spielwelt abgetrennten Orten statt, wie man sie bereits aus Spielen wie Nioh kennt. Man durchquert also einen linearen Level, schaltet währenddessen Gegner aus und Checkpoints frei und muss am Ende noch einen Boss überwinden. Die Level fallen zwar wesentlich kleiner aus als in anderen Team Ninja-Spielen, das ist aufgrund des ganzen anderen Contents aber gar nicht so schlimm.

Bei den Hauptmissionen und vor allem den dazugehörigen Bosskämpfen spielt Team Ninja wieder einmal seine Stärken aus, denn hier darf das Kampfsystem richtig glänzen.

Der Spieler sitzt auf seinem Pferd, Rauch steigt in der Ferne empor. Quelle: Sony Die Missionen kann man entweder allein, mit bis zu zwei NPC-Gefährten, die man in der Open World kennenlernt, oder im Drei-Spieler-Koop abschließen. Die NPCs kommen sogar alle mit besonderen Fähigkeiten daher. Hat man etwa Sakamoto im Team, verursacht der Revolver Brandschaden.

Zwischen den Figuren lässt sich nahtlos hin- und herwechseln, um etwa die Offensive aufrechtzuerhalten oder wenn man die Missionen einfach als Gonzo durchspielen möchte. Am meisten Vielfalt hat man aber definitiv mit dem Protagonisten.

Klassische Team-Ninja-Vielfalt

Der hat nämlich die Qual der Wahl zwischen den zahlreichen verschiedenen Waffen, von Katanas über Langschwerter bis hin zu Bajonetten und ausgefallenen Dingen wie einem Flammenwerfer. Jede Nahkampf-Waffe hat dann auch noch verschiedene Haltungen, von denen man drei Stück ausrüsten darf.

Jede Haltung unterscheidet sich drastisch von den anderen, mit verschiedenen Movesets, Fähigkeiten und sogar einer anderen Parier-Funktion, im Spiel Konterfunken genannt.

Durch geschicktes Parieren erleidet man nicht nur keinen Schaden, sondern verringert auch die KI-Anzeige seines Gegenübers, also die Ausdauer im Spiel. Ist die Leiste leer, darf man einen besonders starken Angriff ausführen.

Die Haltungen fallen in fünf verschiedene Kategorien, die alle gegen bestimmte Waffenarten effektiv und ineffektiv sind. Effektive Haltungen verursachen mehr KI-Schaden am Gegner, ineffektive eben weniger. Das System ähnelt stark dem Schere-Stein-Papier-Prinzip aus Ghost of Tsushima, funktioniert in Ronin aber leider nicht ganz so gut.

Der Spieler läuft mit Ryoma Sakamoto durchs Freudenviertel. Quelle: Sony In klassischer Team Ninja-Manier darf man nämlich die Haltung mitten beim Angreifen wechseln, um die Kombo fortzuführen. Dadurch gerät man in den meisten Fällen jedoch in eine ineffektive Haltung und der Wechsel lohnt sich schlichtweg nicht.

Dann kommt noch hinzu, dass Gegner Schläge nach kurzer Zeit entweder blocken oder direkt Hyper-Armor bekommen und die pur aggressive Spielweise aus den Nioh-Spielen ist in Ronin größtenteils nicht möglich.

Sekiro lässt grüßen

Jeder Kampf lässt sich eigentlich darauf herunterbrechen, ein paar Mal anzugreifen und Fähigkeiten zu benutzen, bis der Gegner Hyper-Armor bekommt oder blockt, die folgenden Angriffe mit dem Konterfunken parieren und das zu wiederholen, bis das KI des Gegners erschöpft ist. Dann vollführt man einen besonders mächtigen Angriff und der ganze Prozess geht von vorn los.

Damit ähnelt das Kampfsystem stark jenem Sekiros, fühlt sich nur nicht ganz so gut an. Team Ninja hat dem Ganzen aber zumindest noch eine eigene Note verpasst. Durch geschickten Einsatz des Revolvers lassen sich gegnerische Angriffe etwa abbrechen, was aggressivere Spielweisen ermöglicht.

Der Spieler landet einen kritischen Treffer gegen einen Mini-Boss. Quelle: Sony Man schlägt ein paar Mal auf den Gegner ein, weicht seinem Angriff geschickt aus und beendet die Offensive mit einem gezielten Revolverschuss. Hat man das System gemeistert, fühlt man sich fast schon unaufhaltbar.

Dann ist Ronin auch noch ziemlich brutal und an allen Ecken und Enden spritzt Blut und fliegen Köpfe. Bricht man einem Gegner das Genick, wird das vom Audio-Design verstörend gut vermittelt und je nachdem, wie man seinen Widersacher exekutiert, fallen andere Körperteile ab. Auf Wunsch lässt sich die brutale Schlachtplatte aber auch in den Optionen ausstellen.

Einsteigerfreundlichkeit wird groß geschrieben

Insgesamt ist Rise of the Ronin trotz all der Features nicht so kompliziert wie ältere Spiele von Team Ninja, nicht zuletzt durch drei verschiedene Schwierigkeitsgrade. Selbst auf dem höchsten ist das Spiel nicht so herausfordernd wie Nioh, auf dem niedrigsten aber auch nicht so einfach, dass unerfahrene Spieler einfach durchrennen können.

Das ist auch einigen Design-Entscheidungen Team Ninjas zu verdanken. Neben dem ehrenhaften Zweikampf bietet Ronin nämlich noch eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit Situationen umzugehen.

Die effektivste ist aber eigentlich immer Stealth. Normale Gegner werden durch einen Angriff aus dem Hinterhalt nämlich direkt ausgeschaltet und durch ein recht frühes Talent verfallen alle Widersacher in der Nähe in Panik, wodurch man die auch einfach per Knopfdruck aus dem Verkehr ziehen kann. Sowohl in der offenen Welt als auch in den Missionen ist Stealth daher die absolut stärkste Option. Dadurch werden Spieler mit gutem Situationsbewusstsein belohnt, das ganze Spiel aber auch deutlich vereinfacht.

    • Kommentare (9)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Hurshi Hobby-Spieler/in
        Zitat von Kahlmoix
        ja das dachte ich auch aber " Alle Rezensionen:Größtenteils negativ (3,772 Rezensionen)" hat mich dann doch abgeschreckt
        Die sind doch nur wegen den Microtransaktionen , was in nem SP -Spiel doch eh völlig wurscht is .
      • Von Hurshi Hobby-Spieler/in
        Zitat von Kahlmoix
        ja das dachte ich auch aber " Alle Rezensionen:Größtenteils negativ (3,772 Rezensionen)" hat mich dann doch abgeschreckt
        Die sind doch nur wegen den Microtransaktionen , was in nem SP -Spiel doch eh völlig wurscht is .
      • Von Algoros NPC
        Nicht mein Spiel.
        Denke ist ein riesen Fehler Micky Maus Spiele zu machen, statt weiter auf den hardcore RPGs zu bleiben. Hatte vorher alle Spiele von Team Ninja gespielt und ich denke, dieses werde ich überspringen
      • Von Fabze44 NPC
        Ich finde das Spiel Klasse! Wer das Genre liebt, kommt hier sehr auf sein Kosten! Aber die Technischen Probleme nerven schon ein wenig! Zb kann man Tipps nicht ausschalten und der zeigt mir aufm Bildschirm die ganze Zeit an, dass ich mit ○ Galoppiere und mit L3 vom Pferd absteige .. das geht nicht weg! Immer wenn ich auf mein Pferd steige, kommt diese Pop up Nachricht unten in der Ecke .. und das Fenster ist
        nicht gerade klein! -.-* mein Rat .. wartet noch ein wenig! Wenigstens so lange bis die kleinen Fehler behoben sind ..
        Zitat von Fabze44
        Ich finde das Spiel Klasse! Wer das Genre liebt, kommt hier sehr auf sein Kosten! Aber die Technischen Probleme nerven schon ein wenig! Zb kann man Tipps nicht ausschalten und der zeigt mir aufm Bildschirm die ganze Zeit an, dass ich mit ○ Galoppiere und mit L3 vom Pferd absteige .. das geht nicht weg! Immer wenn ich auf mein Pferd steige, kommt diese Pop up Nachricht unten in der Ecke .. und das Fenster ist
        nicht gerade klein! -.-* mein Rat .. wartet noch ein wenig! Wenigstens so lange bis die kleinen Fehler behoben sind ..
      • Von Hans222 Anfänger/in
        Also irgendwie passt der Text für mich nicht zur Wertung. Wenn ich die ganzen Kritikpunkte lese wie, weniger Komplex als Nioh, schwache Grafik, technische Probleme etc., liest sich das für mich wie eine 6/10. Die 8/10 finde ich da schon sehr überraschend.
      • Von Kahlmoix Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von MarcHammel
        Da bleib ich doch erstmal bei Dragon's Dogma 2, das ich ab morgen daddeln werde.
        ja das dachte ich auch aber " Alle Rezensionen:Größtenteils negativ (3,772 Rezensionen)" hat mich dann doch abgeschreckt
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