Notstand in der Spielebranche - Jetzt muss etwas passieren!

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Kolumne Antonia Dreßler - Redakteurin
Notstand in der Spielebranche - Jetzt muss etwas passieren!
Quelle: Created with LimeWire

Tausende Leute verlieren ihren Job im Gaming - was die Gründe sind und was das für die Spieler bedeutet, nennt unserer Redakteurin Toni in ihrem Kommentar.

Nicht alles ist glaubwürdig

Die Begründung mancher Unternehmen, Leute zu entlassen, weil sie sich einfach zu groß aufgeblasen haben, ist in einige Fällen absolut verständlich. Dass aber Studios neue Projekte streichen, die bereits in Entwicklung sind, erscheint mir nach wie vor nicht als sehr sinnvoll.

Dass Spieler sich nicht mehr an neue Marken wagen und bei den gleichen Titeln bleiben, hängt zwar sicherlich auch mit einer Übersättigung des Marktes zusammen, aber es kamen auch viele Spiele auf den Markt, die einfach nicht gut waren. 2023 zeigte einen gewaltigen Kontrast in der Qualität von Spielen und hatte eine wahnsinnig hohe Zahl von Neuveröffentlichungen. Einige waren dabei wirklich toll, andere aber eben auch wirklich schlecht.

Alleine auf Steam kamen über 14.000 Spiele raus, rund 16 Prozent mehr als noch das Jahr davor und sogar 60 Prozent mehr, als noch im Jahr 2018. Außerdem gab es nicht nur auf Steam große finanzielle Erfolge wie Baldur's Gate 3, Starfield oder Hogwarts Legacy, die es sogar in die Mainstream-Presse geschafft haben.

Die Spieler sind also doch bereit, Geld für Spiele auszugeben und sich sogar Singleplayer-Games und neuen Namen anzuvertrauen. Dass manche Studios nicht bereit sind, Geld in den Versuch zu investieren, ist zwar in unsicheren Zeiten verständlich, aber genau davon lebt die Spielebranche.

Und große Namen wie Blizzard brauchen unter der neuen Schirmherrschaft von Microsoft doch wirklich keine Angst zu haben, pleitezugehen, wenn ihr neues Survival-Spiel nicht ankommt - zumal das Genre floriert. Selbst wenn man Palworld als Ausreißer herausrechnet, haben Spiele wie Sons of the Forest und das kürzlich erschienene Enshrouded mehr als solide Spielerzahlen.

12:00
Survival Games | Meinung | Überleben heißt entspannen

Wo das alles hinführt

Meine Befürchtung ist, dass wir in ein, zwei Jahren eine Dürre an neuen Spielen erleben. Zumindest eine Dürre an innovativen Spielen, die in der Branche tatsächlich etwas bewegen könnten. Wenn wir Glück haben, kann der Indie-Markt das alles ein bisschen auffangen und kleine Spiele bekommen mehr Aufmerksamkeit.

Wenn es richtig schlimm läuft, dann wandert aber alle Aufmerksamkeit zu den stabilen Marken, die von Spielern ja scheinbar ausdauernder gespielt werden und sich zahlreicher verkaufen als neue IPs. Ich denke da an Assassin's Creed, Call of Duty, irgendwelche Updates für Fortnite und EA Sports FC.

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Für solche Spiele braucht es - ich möchte auf den Saraksmus im Folgenden hinweisen - glücklicherweise auch wenig Innovation und dementsprechend kreative Arbeitskraft. Die Studio-Angestellten können sich dort mehr auf die Monetarisierung konzentrieren. Und darauf, wie man als Gaming-Firma endlich wieder so profitabel arbeitet, dass man nicht ständig hunderte von Mitarbeitern entlassen muss.

    • Kommentare (8)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Phone
        Über 20 Jahre ist keine "Kurze Zeit"
        Die letzten 4 Jahre schon vergessen? Ich denke eher da liegt das größte Problem, man hat Lete abgreifen können die sich vorher nicht für dieses Medium interessiert haben und konnte damit die schlechte Zeit überbrücken und alles sah nach "Aufschwung und Stabilität" aus.
        Nein, 20 Jahre sind keine kurze Zeit aber die erwähnten letzten vier Jahre und auch davor schon gab es noch mal einen Pusch und hier kommt es dann eben auch verzögert zu Effekten, wie bei Telltale, wo sich erst nach einigen Jahren dann nach und nach herausstellt, dass man es sich nicht mehr leisten kann und/oder die Hoffnungen zerschlagen werden. Natürlich, wenn man nur von außen raufschaut sieht es gut aus, die Probleme erkennt man ja erst in den Details. Siehe Mimimi Games. An sich könnte man wohl durchaus weitermachen aber eine Vielzahl an Faktoren, unter anderem der unheimliche Stress die Subventionen vom Bund zu kriegen, führten zum tragischen Ende.
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Phone
        Über 20 Jahre ist keine "Kurze Zeit"
        Die letzten 4 Jahre schon vergessen? Ich denke eher da liegt das größte Problem, man hat Lete abgreifen können die sich vorher nicht für dieses Medium interessiert haben und konnte damit die schlechte Zeit überbrücken und alles sah nach "Aufschwung und Stabilität" aus.
        Nein, 20 Jahre sind keine kurze Zeit aber die erwähnten letzten vier Jahre und auch davor schon gab es noch mal einen Pusch und hier kommt es dann eben auch verzögert zu Effekten, wie bei Telltale, wo sich erst nach einigen Jahren dann nach und nach herausstellt, dass man es sich nicht mehr leisten kann und/oder die Hoffnungen zerschlagen werden. Natürlich, wenn man nur von außen raufschaut sieht es gut aus, die Probleme erkennt man ja erst in den Details. Siehe Mimimi Games. An sich könnte man wohl durchaus weitermachen aber eine Vielzahl an Faktoren, unter anderem der unheimliche Stress die Subventionen vom Bund zu kriegen, führten zum tragischen Ende.
      • Von Gast1712481002
        Zitat von SethWinterstein
        Genau das ist es. Wenn in kurzer Zeit eine Industrie so groß wird, ist es absehbar, dass irgendwann der Stellenabbau folgt. Wir haben einen Laden der alles gekauft hat was nicht Niet und Nagelfest ist. Resultat? Stellenabbau, weil man diese hohen Investitionskosten nicht in so kurzer Zeit reinbekommen kann, geschweige denn vermutlich alles integrieren konnte. Wir haben dasselbe bei Telltale gesehen, die nach Erfolgen ein vielfaches der Mitarbeiter besaßen aber nicht dieselben Erfolge reproduzieren konnten. Resultat in dem Fall die Pleite.

        Blasen platzen aus vielen Nadelstichen heraus zu viel Optimismus, Naivität, Inkompetenz, Konkurrenz, mangelnde Sichtbarkeit, verändertes Kundenverhalten und vieles mehr. Du sprichst das mit den Releases gut an, es kommt wirklich viel. Das wird auch gerade für große Studios vermutlich teilweise zum Problem, denn die kleinen Titel die so reichlich erscheinen müssen nicht soviel einspielen. Die großen entwickeln dagegen teils aberwitzige Produktionskosten und sind gezwungen Megaerfolge zu werden. Gleichzeitig will man nicht hinterfragen, ob man diese Mannstärken dabei braucht, man bringt also irgendeinen InGame Shop in ein Spiel wie Suicide Squad Kill The Justice League, mit dem Resultat schlechter Presse und am Ende einem Flop. Resultat? Man will noch mehr Live Service und Free2Play: https://www.pcgamesn.com/...
        Ich denke es wird über kurz oder lang von Warner Bros. Games auch eine Meldung von Entlassungen kommen.

        Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir einen Notstand haben in der Branche. Est eher die übliche Korrektur, der Artikel spricht es unter anderem auch bei Akquisitionen mit Doppelstellen an aber eben auch all die anderen Faktoren gehören dazu.
        Wo ich einen Notstand sehe ist eher bei sowas wie Amazon, überflutet mit chinesischen Produkten über das Streckengeschäft, was dazu führt dass dasselbe Produkt mehrfach auftaucht, mit einer Vielzahl von Problemen von Qualität bis Verbraucherrechten und Umwelt, was letztendlich auch dazu führt dass alternativen unsichtbar werden. Dass in der Spielebranche dagegen viele entlassen werden und Studios schließen ist eher eine normale Entwicklung, die auch wieder Potentiale schafft. Ich hoffe, dass am Ende des Prozesses eine bessere Spielebranche steht.
        Über 20 Jahre ist keine "Kurze Zeit"
        Die letzten 4 Jahre schon vergessen? Ich denke eher da liegt das größte Problem, man hat Lete abgreifen können die sich vorher nicht für dieses Medium interessiert haben und konnte damit die schlechte Zeit überbrücken und alles sah nach "Aufschwung und Stabilität" aus.
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von hgxxx1
        Die Spiele werden nur noch für junge Leute entwickelt. Sehr deutlich wird das, wenn man Diablo IV spielt. Während ältere Spieler "Leicht" als zu schwierig empfinden, meckern junge Spieler, dass das Spiel zu leicht ist. Es gibt ja 4 Stufen, und die jungen Spieler könnten auf der schwierigsten Stufe spielen. Sie wollen aber meckern, das macht halt mehr Spaß. Ich bin ein älterer Spieler und muss mich in entsprechenden Foren anpöbeln lassen, weil ich nicht so gut bin. Wenn nur noch junge Spieler die Spiele kaufen, dann werden die Verkaufszahlen in den Keller rutschen. So einfach ist das!
        Kann ich ehrlich gesagt nicht nachempfinden. Was heißt, ältere Spieler empfinden Leicht als zu schwierig? Du führst Diablo IV als Beispiel an aber was genau hat das Alter mit der Schwierigkeit Diablo IVs zutun? Ich glaube bei der Entwicklung interessiert das Alter relativ wenig, sondern eher andere Einflüsse. Wir sehen bspw. die Entwicklung von Command & Conquer Games mit Tempest Rising und D.O.R.F. aber das Alter spielt dabei wohl eine eher untergeordnete Rolle als viel mehr, dass es hier wenig Spiele gibt, man eine Nische also besetzen kann. Aber es ist ansprechend für ältere Spieler die natürlich damit aufgewachsen sind und hat einen Nostalgiefaktor.
      • Von Schalkmund Nerd
        Zitat von hgxxx1
        Während ältere Spieler "Leicht" als zu schwierig empfinden, meckern junge Spieler, dass das Spiel zu leicht ist.
        Wie alt sind "ältere Spieler"? 60,70 oder 80+?
      • Von hgxxx1 NPC
        Die Spiele werden nur noch für junge Leute entwickelt. Sehr deutlich wird das, wenn man Diablo IV spielt. Während ältere Spieler "Leicht" als zu schwierig empfinden, meckern junge Spieler, dass das Spiel zu leicht ist. Es gibt ja 4 Stufen, und die jungen Spieler könnten auf der schwierigsten Stufe spielen. Sie wollen aber meckern, das macht halt mehr Spaß. Ich bin ein älterer Spieler und muss mich in entsprechenden Foren anpöbeln lassen, weil ich nicht so gut bin. Wenn nur noch junge Spieler die Spiele kaufen, dann werden die Verkaufszahlen in den Keller rutschen. So einfach ist das!
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