The Last of Us Part 1 im PC-Test: Sonys Aushängeschild gerät gehörig ins Stottern

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Test Michael Grünwald - Redakteur Tobias Wagner - Autor 53,99 €
The Last of Us Part 1 im PC-Test: Sonys Aushängeschild gerät gehörig ins Stottern
Quelle: PC Games

Endlich kommen auch PC-Spieler ins Vergnügen, The Last of Us: Part 1 auf dem Rechner spielen zu können. Doch der Titel von Naughty Dog kämpft mit Problemen.

Meinung von Tobias als Fan der Serie:

Atmosphärische Optik

Das Erste, was mir beim Spielen in die Augen springt, ist die atemberaubende Optik. Für ein Videospiel fühlt es sich trotz des Alters des ursprünglichen Titels ziemlich real an. Gerade die heruntergekommenen, dreckigen Ecken der Quarantänezone oder die verlassene und von Pflanzen überwucherte Umgebung des postapokalyptischen Boston bringen die Atmosphäre der Serie gut rüber. Gleichzeitig funktionieren die Animationen einwandfrei, beispielsweise beim Klettern. Nicht nur zieht das Wasser Kreise, wenn ich hindurchstapfe, es sind sogar die Einschusslöcher der verschiedenen Waffen zu sehen - ob in Leichen oder Vorhängeschlössern.

Filmisches Gameplay in belebter Umgebung

Zugutekommt dem Titel dabei auch sein beinahe filmisches Gameplay. Außerhalb des Kampfes sind wenige Interaktionen mit der Umgebung wirklich nötig. Beispielsweise reicht das einmalige Drücken der Taste E, um eine Leiter aufzuheben. Danach verschwindet der Button sofort wieder. Ähnlich verhält es sich mit der Lebens- und Munitionsanzeige rechts unten im Bildschirm. Die wird nur während des Kampfes angezeigt und stört damit nicht das ansonsten cinematische Erlebnis des Spiels.

Heimlicher Angriff Quelle: PC Games Da fällt auch der Übergang zwischen richtigem Gameplay und einer Cutscene zuweilen gar nicht auf. In Kombination mit automatischen Kamerafahrten an der ein oder anderen Stelle kommt mir The Last of Us: Part 1 mehr vor wie eine interaktive Serie.

Interaktiv deswegen, da es im Spiel in einem gewissen Rahmen möglich ist, mit der Umgebung zu interagieren - sei es das Reden mit Personen am Straßenrand oder das Einsammeln von Firefly-Marken. Und die begrenzten Areale, die es zu erkunden gilt, sind auch durchaus belebt. Ob Kollaborateure auf offener Straße erschossen werden, Militärfahrzeuge Kontrollpunkte passieren oder Bewohner Schlange stehen, um eine gegrillte Ratte zu ergattern. Die unterschiedlichen Gebiete sind dabei groß genug zum Erkunden und klein genug, um sich nicht zu verlaufen.

Charakter läuft Quelle: PC Games

Der Zeitfaktor macht es schwierig

Auf das weitläufige Durchforsten der Umgebung, Lesen von Dokumenten mit weiteren Infos und Sammeln von Collectibles verzichten die Protagonisten der HBO-Serie bis auf einige Easter Eggs größtenteils. Das ist alleine schon der Tatsache geschuldet, dass The Last of Us: Part 1 mit einer Spielzeit von 15 bis 20 Stunden die Serie mit lediglich neun Folgen in Staffel eins deutlich übertrifft.

Daher enthält der PC-Port auch wesentlich mehr ausgiebige Kämpfe als die Serie. Schon früh treffe ich im Spiel auf Infizierte und feindliche Schmuggler, die es entweder im leisen Schleichmodus oder im offenen Kampf zu besiegen gilt. Das ist auch gut so, denn mit so wenigen Gegnern wie in der Serie (die primär auf die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander eingeht) wäre das Game auch ziemlich langweilig.

Dieser Tatsache geschuldet, trumpft Part 1 auch mit einigen Levels auf, die ich aus der Serie überhaupt nicht kenne, beispielsweise der Kampf gegen Roberts Schmugglerbande an den Docks der Quarantänezone. Szenen wie diese habe ich in der Serie nicht vermisst, wusste ich doch nicht, dass sie existieren. Nun freue ich mich aber, dass ich sie im PC-Port bekomme.

    • Kommentare (50)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von sho_xen Anwärter/in
        "Updates für Shader- und Speicherprobleme abwarten, dann ist Part 1 auch ein Pflichtkauf für alle PC-Besitzer."

        Aha. Und warum wurde dann 80% Wertung vergeben, wenn es technisch noch nicht spielbar ist? Wenn ein Student in der Klausur keine ausreichende Leistung bringt, der Professor aber sein Talent und Potenzial "spürt" kann er auch keine Note abgeben, die seinem Wunschdenken entspricht.

        Da testet die PCG wieder an der Realität vorbei und belohnt die Betrugsindustrie. Wenn sie sich das mal leisten können auf Dauer.
      • Von sho_xen Anwärter/in
        "Updates für Shader- und Speicherprobleme abwarten, dann ist Part 1 auch ein Pflichtkauf für alle PC-Besitzer."

        Aha. Und warum wurde dann 80% Wertung vergeben, wenn es technisch noch nicht spielbar ist? Wenn ein Student in der Klausur keine ausreichende Leistung bringt, der Professor aber sein Talent und Potenzial "spürt" kann er auch keine Note abgeben, die seinem Wunschdenken entspricht.

        Da testet die PCG wieder an der Realität vorbei und belohnt die Betrugsindustrie. Wenn sie sich das mal leisten können auf Dauer.
      • Von Holyangel Hobby-Spieler/in
        Zitat von DarkSamus666
        Ich halte das für eine komplett falsche Herangehensweise. Ich bewerte ein Spiel beim Durchspielen auch nicht nach dem, wie es sein könnte, wenn alle technischen Mängel beseitigt wären, sondern nach dem ist-Zustand. Evtl kommen dann mal Publisher drauf, dass man keine unfertigen Produkte auf den Markt schmeißen sollte, nur weil der Zeitpunkt gerade günstig ist.
        Ich finde es halt andersrum besser.
        Ein Spiel bewerten, dann aufgrund von bugs abwerten und sagen, dass wenn die bugs behoben sind, man auch die Wertung anheben kann. Am besten natürlich mit einem Nachtest, oft kann auch hinzugefügter Content eine Wertung beeiflussen.
      • Von Wolle_P NPC
        Vom Spiel her top, technische Umsetzung so naja. Hab parallel dazu die Serie gesehen und das Spiel auf erbarmungslos außer Ressourcen auf leicht durchgespielt. Dann wirklich versucht alles zu entdecken und jeden Safe zu knacken. Gesamtspielzeit lag ca bei 18 Stunden.

        Nun zur Hardware. Ich selbst hab einen 5800x3d / 4080 / Asus x570 / 32gb 3600 C14 / 980Pro und spielte in WQHD auf Ultra.

        Die Frames schossen teils auf 150fps und dann je nach Situation bis runter auf 70fps, was für meine Wahrnehmung sehr anstrengend war. Schließlich limitierte ich auf 100fps und setzte die Einstellung auf hoch.

        Mein Prozessor hatte richtig zu kämpfen. Über curveoptimizer gab ich im noch -20mV was dem Spiel nochmal einen kleinen Schub gab. Dafür lag der Durchschnittliche Stromverbrauch bei 90-100W und die Temperatur bei ca 75-80 Grad.

        Bei der Grafikkarte setzte ich die Volt auf 1.0 bei 2850Mhz, so ging der Verbrauch auch nochmal um 50W runter ohne Frameeinbußen.

        Im Großen und Ganzen ein sehr gutes Spiel aber ich will mir nicht vorstellen wie es ist mit weniger guter Hardware zu spielen.
      • Von HonestLazyBum Spiele-Enthusiast/in
        (gelöscht, sorry, mein Fehler)
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Holyangel
        Ich finde, hier kann man sich auch an Gamestar orientieren, welche bei solchen Sachen eine Wertung verleihen, wie es ohne bugs in etwa wäre und dann abwerten.
        Wenn es genug gepatcht wurde, kann man die Abwertungen aufheben bzw angleichen.
        Manchmal gibt es auch Aufwertungen, siehe No Man´s Sky.

        Gerade für AAA-Spiele und Community Highlights sollten diese Ressourcen vorhanden sein.

        Aber leider scheint es immer mehr in Richtung "zu komplexe Titel werden erst gar nicht mehr getestet" gehen.
        Ich halte das für eine komplett falsche Herangehensweise. Ich bewerte ein Spiel beim Durchspielen auch nicht nach dem, wie es sein könnte, wenn alle technischen Mängel beseitigt wären, sondern nach dem ist-Zustand. Evtl kommen dann mal Publisher drauf, dass man keine unfertigen Produkte auf den Markt schmeißen sollte, nur weil der Zeitpunkt gerade günstig ist.
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