The Thaumaturge im Test: Spannend oder öde? Dieses Rollenspiel kann beides!

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Test Felix Schütz - Redakteur
The Thaumaturge im Test: Spannend oder öde? Dieses Rollenspiel kann beides!

Mit guten Ideen und einem faszinierendem Schauplatz will das düstere Rollenspiel punkten. Doch die Probleme liegen woanders.

Das alles ist anfangs noch simpel gestrickt. Erst später, wenn ihr mehr Dämonen besitzt und auf stärkere Gegner trefft, sind auch Taktik und Planung gefragt. Das kann sogar richtig Spaß machen! Auf Dauer liefert das Kampfsystem aber einfach nicht genug Abwechslung und Tiefgang. Zwar lernt Wiktor mit der Zeit auch ein paar neue Angriffe, die man mit kleinen Upgrades sogar verbessern und anpassen kann, doch mehr hat das System leider nicht zu bieten.

Wer also von einem Rollenspiel umfassende Charakterentwicklung erwartet, dürfte enttäuscht werden: Ihr dürft zwar das Aussehen des Helden verändern, doch neue Waffen, Verbrauchsgegenstände oder besondere Ausrüstung sucht ihr in The Thaumaturge vergebens.

Besser als nichts: Mit freigeschalteten Upgrades könnt ihr Wiktors Angriffe euren Wünschen anpassen. Quelle: PC Games Besser als nichts: Mit freigeschalteten Upgrades könnt ihr Wiktors Angriffe euren Wünschen anpassen. Auch die Gegner halten kaum Überraschungen parat. Die meisten Widersacher schlagen, stechen oder schießen - da steckt keinerlei Abwechslung drin. Nur die wenigen Bosskämpfe, die ihr gegen neue Dämonen bestreiten müsst, fallen etwas aus der Reihe, hier müsst ihr mit zusätzlichen Angriffen und besonderen Umständen fertig werden. Doch in den normalen Kämpfen spult man irgendwann einfach nur noch die besten Fähigkeitenkombos ab und hofft, die Sache möglichst schnell über die Bühne zu bringen.

Lustlose Spurensuche

Den Großteil der Spielzeit verbringt ihr aber damit, verschiedene Bezirke von Warschau zu erkunden. Euer wichtigstes Werkzeug dabei ist der Rechtsklick, der eine spezielle "Tiefensicht" aktiviert, im Grunde so etwas wie ein Thaumaturgen-Radar. Damit erkennt ihr dann nicht nur den Weg zum nächsten Questziel, sondern macht auch besondere Hinweise in der Umgebung sichtbar. Diese Spuren können sich praktisch überall befinden und oft werden sie auch erst aktiviert, wenn ihr bereits andere Informationen entdeckt habt.

Die Leveldesigner haben Unmengen an kleinen Hinweisen und Infos in den Umgebungen versteckt. Leider darf man keine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Quelle: PC Games Die Leveldesigner haben Unmengen an kleinen Hinweisen und Infos in den Umgebungen versteckt. Lesen muss man die Textfenster allerdings nicht. So seid ihr pausenlos damit beschäftigt, euch durch die Warschauer Levels zu klicken und dabei unentwegt die Umgebung abzusuchen. Verlaufen kann man sich nicht, der Weg zum Questziel wird immer zuverlässig angezeigt. Allerdings fallen sehr viele Laufwege an, die sich auch nicht abkürzen lassen: Wenn ihr etwa vom Hafen zum Friedhof reisen wollt, müsst ihr immer erst zu einer Kutsche oder einer Haltestelle latschen, bevor ihr euer Ziel auf der Karte aussuchen dürft. Ein flottes Schnellreisesystem wäre uns lieber gewesen!

Detektiv auf Autopilot

Die Spurensuche hat aber auch ihren Reiz, denn jeder kleine Fund führt zu einer neuen Erkenntnis: Wiktor entdeckt massenhaft Erinnerungen, geheime Sorgen und unterdrückte Sehnsüchte, die man dann in unzähligen kleinen Textfenstern nachlesen kann.

Hat man genügend dieser Hinweise gesammelt, bildet sich ein Gedankengang und Wiktor erlangt eine neue, wichtige Erkenntnis über die gesuchte Person. Eigentlich wäre das richtig spannendes Detektivhandwerk, doch leider dürft ihr hier nie selbst tätig werden: Das Kombinieren der gesammelten Hinweise geschieht vollautomatisch, ihr seid zum Zuschauen verdammt. Wie gerne hätten wir auch mal selbst ein paar Indizien einsortiert, Persönlichkeitsprofile erstellt oder kleine Rätsel gelöst!

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