The Thaumaturge im Test: Spannend oder öde? Dieses Rollenspiel kann beides!

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Test Felix Schütz - Redakteur
The Thaumaturge im Test: Spannend oder öde? Dieses Rollenspiel kann beides!

Mit guten Ideen und einem faszinierendem Schauplatz will das düstere Rollenspiel punkten. Doch die Probleme liegen woanders.

Viel besser gefallen uns dafür die umfangreichen Nebenquests, die ihr abseits der Hauptgeschichte erleben könnt. Die sind zwar nicht gerade zahlreich, aber zumindest warten hier ein paar ziemlich coole Aufträge, die wichtige Charaktere beleuchten und sich sehr gut in die Rahmenhandlung einfügen. Hier dürft ihr nicht nur neue Dämonen erbeuten und Erfahrung sammeln, sondern auch einige Entscheidungen treffen, die sich später in der Hauptquest auswirken.

Die Folgen des Aufstands: Bittere Geschichte und düstere Fiktion treffen in The Thaumaturge aufeinander. Quelle: PC Games Die Folgen des Aufstands: Bittere Geschichte und düstere Fiktion treffen in The Thaumaturge aufeinander.

Langeweile am Straßenrand

Die Haupt- und Nebenquests sollten euch gute 20 Stunden beschäftigen. Doch das ist noch nicht alles, denn die Leveldesigner haben zusätzlich noch massenhaft Gedankenhinweise, Briefe, Zeitungen und Dokumente in den Warschauer Umgebungen verteilt. Es gibt also richtig viel Zeug zu entdecken.

Doch leider lohnt sich die Suche oftmals gar nicht: Viele der gesammelten Hinweise schalten zwar irgendwann kleine Zusatzaufgaben frei, die aber nur darauf abzielen, bestimmte Orte zu besuchen, einen Imbiss zu naschen oder eine Sehenswürdigkeit zu betrachten. Dann bekommt man kurz ein hübsches Artwork vorgeführt, das wohl das vielfältige Stadtleben in Warschau verdeutlichen soll - und dann ist die Aufgabe auch schon abgehakt.

Auch wenn diese Mini-Quests völlig optional sind, haben sie uns überhaupt keinen Spaß gemacht: Gerade in Verbindung mit den langen Laufwegen fühlt sich das Ganze einfach nur nach Spielzeitstreckung an.

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Trotzdem: Story-Fans bekommen mit The Thaumaturge einiges geboten. Aus dem Helden hätte man zwar noch deutlich mehr machen können, doch die Hauptgeschichte punktet mit einigen überraschenden Wendungen und interessanten Entscheidungen. Warschau entpuppt sich als spannender Schauplatz und für finstere Atmosphäre ist (meistens) gesorgt. An guten Ansätzen fehlt es also nicht!

Lahme Erkundungsaufgaben und lange Laufwege nagen aber an der Motivation, die Rollenspiel-Mechaniken kratzen nur an der Oberfläche und beim Ermitteln haben wir praktisch nichts zu tun. Auch die gut gemeinten Rundenkämpfe verlieren schnell an Reiz, zumal wir sie oft nicht verhindern können - für ein Rollenspiel der Spitzenklasse reicht das alles bei Weitem nicht.

Wertung zu The Thaumaturge (PC)

Wertung:

7/10
Fazit

Nur für Story-Fans: Das düstere Rollenspiel punktet mit seinem starkem Setting und einer ordentlichen Handlung. Erkundung und Kämpfe nutzen sich aber schnell ab, bei der Detektivarbeit wird massig Potenzial verschenkt.

Für ihr geplantes Remake von The Witcher, das bereits seit 2022 in Zusammenarbeit mit CD Projekt entsteht, wird sich Fool's Theory noch etwas mehr ins Zeug legen müssen. Zuvor hatten die gleichen Entwickler bereits das ambitionierte Rollenspiel Seven: The Long Days Gone entwickelt, das im Test aber ebenfalls mit einigen Macken zu kämpfen hatte.

The Thaumaturge ist zum Preis von 35 Euro für PC erhältlich, ihr habt die Wahl zwischen Steam, GOG und Epic Games Store. Umsetzungen für PS5 sowie Xbox Series S/X sind in Arbeit und sollen noch in diesem Jahr erscheinen. Transparenzhinweis: Für die Erstellung dieses Reviews wurden uns Test-Versionen des Spiels zur Verfügung gestellt.

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