Kingdom Come: Deliverance im Test für Switch: Rollenspiel an der Schmerzgrenze

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Test Felix Schütz - Redakteur
Kingdom Come: Deliverance im Test für Switch: Rollenspiel an der Schmerzgrenze
Quelle: Nintendo

Riesige Mittelalter-Welt, Top-Grafik und massig Umfang: Kann Kingdom Come auch auf der betagten Switch punkten? Oder wurde der Port so heftig beschnitten wie zuletzt Hogwarts Legacy? Im Test finden wir's raus!

Kein Herz für Anfänger

In den Kämpfen geht's ungewohnt zu, denn simples Tastenhämmern bringt euch hier nicht weiter. Stattdessen müsst ihr die Richtung, aus der ihr zuschlagt oder Angriffe abwehrt, mit dem rechten Analogstick selbst bestimmen. Das erfordert Einarbeitung, geht dann aber zumindest bei einzelnen Feinden ganz gut von der Hand. Nervig wird's nur bei Gegnergruppen, da gerät das Kampfsystem schnell an seine Grenzen und der taktische Anspruch geht baden. Wer dann nicht richtig geskillt ist und gute Ausrüstung am Körper trägt, beißt leider schnell ins Gras.

Der Schwierigkeitsgrad fällt also eher fordernd aus, und das ist auch voll beabsichtigt. Darum gibt es auch keinen leichten Modus für Einsteiger. Ihr habt lediglich die Wahl zwischen der Standardeinstellung und einem noch kniffligeren Hardcore-Modus, der euch das Überleben und Reisen etwas schwerer macht.

In Kämpfen bestimmt ihr die Schlagrichtung per rechtem Analogstick. Quelle: PC Games Auch mit ständigem Laden und Speichern könnt ihr euch nicht durchmogeln, da ihr nur in Betten beliebig oft abspeichern könnt. Wollt ihr aber auch unterwegs einen Spielstand anlegenl, müsst ihr dazu einen speziellen Retterschnaps trinken - davon hat man später zwar reichlich, doch in den ersten Stunden ist das Gesöff leider noch knapp verteilt. Dazu kommen lange Laufwege, ein Schnellreisesystem, das gefühlt ewig braucht, bis man am Ziel ist, und heftige Strafen, falls man euch beim Diebstahl erwischt.

Trotz der mickrigen Auflösung kommt die Atmosphäre des Spiels noch gut rüber. Quelle: PC Games Und das sind nur ein paar Beispiele dafür, dass Kingdom Come eben kein 0815-Rollenspiel für Gelegenheitsspieler ist, etwas Geduld solltet ihr definitiv mitbringen. Hat man sich aber etwas reingefuchst, spielt sich Kingdom Come überraschend zugänglich und unkompliziert. Ein Spiel, das eine Menge zu bieten hat und in dem man ganz prima für Dutzende Stunden abtauchen kann.

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Wir brauchen endlich die Switch 2!

Doch ist die Switch wirklich die richtige Plattform für so ein Spiel? Die matschige Auflösung lässt sich verschmerzen, gerade im Handheld-Modus. Irgendwo müssen eben Abstriche gemacht werden! Doch die schwankende Framerate sorgt für unseren Geschmack einfach zu oft für ein unsauberes Spielgefühl, das einem das Alter der Switch-Hardware immer wieder vor Augen führt.

Wenn ihr also unbedingt ein Open-World-Rollenspiel auf der Switch sucht, raten wir euch eher zu The Witcher 3 oder ihr greift einfach zum guten alten Skyrim. Das hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, sieht aber immer noch nett aus und fühlt sich auf der Switch-Hardware sehr viel wohler als Kingdom Come.

Wertung zu Kingdom Come: Deliverance (NSW)

Wertung:

7/10
Fazit

Trotz Matschgrafik ein überaus ambitionierter Port! Doch die schwache Performance verhindert, dass sich das Mittelalter-Erlebnis richtig entfalten kann. Das Spiel hätten wir lieber auf der Switch 2 gesehen!

Die Arbeit von Saber Interactive verdient Anerkennung, denn dass das Spiel überhaupt läuft und so viel Flair aus dem Original auf die Switch transportiert, ist wirklich eine Leistung. Doch am Ende muss eben der Spielspaß stimmen, und der entfaltet sich auf der Switch einfach schlechter als auf den anderen Plattformen. Da muss man sich schon fragen, ob sich Saber Interactive mit diesem Port wirklich einen Gefallen getan hat - und ob es vielleicht nicht doch besser gewesen wäre, mit dem Release ganz einfach noch auf die nächste Nintendo-Konsole zu warten.

Als schicker Launch-Titel für die Switch 2 hätte das Spiel ganz bestimmt eine bessere Figur gemacht - und damit hätte es dann auch die Beachtung gefunden, die das Spiel eigentlich verdient hätte.

Kingdom Come: Deliverance - Royal Edition ist seit dem 15. März 2024 für Switch erhältlich. Der Preis liegt bei 50 Euro. Alle DLCs sind enthalten, die deutsche Sprachausgabe müsst ihr euch als kostenloses Paket zusätzlich herunterladen. Transparenzhinweis: Für die Erstellung dieses Reviews wurden uns Test-Versionen des Spiels zur Verfügung gestellt.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Naja, Technik-Leckerbissen war's noch nie einer, aber was mich interessiert: es war mal von einer Bewegungssteuerung die Rede... Ist die gestrichen worden, oder hier nur nicht erwähnt. Da ich die Steuerung nicht so prickelnd finde, da sie mMn 8m Gegensatz zu Skyrim oder Skyward Sword HD unnötig kompliziert ist, wäre diese für mich durchaus ein interessanter Punkt.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Naja, Technik-Leckerbissen war's noch nie einer, aber was mich interessiert: es war mal von einer Bewegungssteuerung die Rede... Ist die gestrichen worden, oder hier nur nicht erwähnt. Da ich die Steuerung nicht so prickelnd finde, da sie mMn 8m Gegensatz zu Skyrim oder Skyward Sword HD unnötig kompliziert ist, wäre diese für mich durchaus ein interessanter Punkt.
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