Outcast: A New Beginning: Auf diesen Test haben wir 25 Jahre gewartet

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Test Felix Schütz - Redakteur
Outcast: A New Beginning: Auf diesen Test haben wir 25 Jahre gewartet
Quelle: PC Games

Outcast 2 ist fantastisch und ambitioniert - zumindest auf dem Papier. Doch im Test zeigen sich auch etliche Schnitzer. Muss man sich daran stören? Update: Jetzt mit Video-Review!

Wie, der Name "Outcast" sagt euch nichts? Sollte er aber! Denn vor 25 Jahren war das Spiel ein echter Knaller: Mit seiner legendären Voxel-Optik ließ es damals Spielerherzen und Prozessorkerne schmelzen. Viele Fans und Kritiker feierten die wunderschönen Landschaften, das zugängliche Gameplay, die lebendigen Charaktere, diese orchestrale Musik. So ein stimmungsvolles Action-Abenteuer hatte man bis dato nicht auf dem PC erlebt!

Doch danach kam lange, lange Zeit... gar nichts. Ein Nachfolger war in Arbeit, er sollte sogar für die PS2 erscheinen. Doch den Entwicklern ging das Geld aus, das Projekt ging baden. Auch mehrere Fan-Arbeiten liefen ins Leere, so verblasste die Marke im Laufe der Zeit. Erst 2014 meldeten sich ein paar der Originalentwickler von Appeal zurück, sie polierten den Voxel-Klassiker nochmal auf, brachten später sogar ein vollwertiges Remake auf den Markt. Das war zwar kein großer Hit, kitzelte aber zumindest wieder die alten Hoffnungen wach:

Würde es diesmal endlich für einen richtigen Nachfolger reichen? Wird Outcast 2 (jetzt kaufen ) nach so vielen Jahren doch noch Realität?

Heute können wir sagen: ja!

Outcast: A New Beginning ist ein anständiges Outcast 2 geworden. Es bringt zwar nicht alle, aber zumindest viele alte Stärken zurück. Außerdem haben die Entwickler eine Open World, ein cooles Jetpack und schicke Unreal-Grafik draufgepackt - alles hübsch modern. Doch es wäre natürlich nicht Outcast, wenn es nicht auch zig Ecken und Kanten gäbe. Wo die liegen, klären wir im Test zu Outcast: A New Beginning.

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Willkommen zurück, Ulukaï

Fandazma, Daoka, Shamaz, Zort - wer Outcast nicht kennt, dürfte sich anfangs schwertun, den Nachfolger mit seinem sympathischen Alien-Vokabular und seinen vielen Namen und Orten richtig einzuordnen. Einen ordentlichen Rückblick auf den ersten Teil haben sich die Entwickler nämlich gespart, stattdessen landet man mittendrin im Geschehen. Zwar werden im späteren Spielverlauf noch ein paar Hintergründe beleuchtet, doch Neueinsteigern hilft das natürlich herzlich wenig. Ein paar Vorkenntnisse schaden also nicht!

Ihr schlüpft wieder in die Haut von Cutter Slade, einem Ex-Navy-Seal, der schon im letzten Spiel den exotischen Planeten Adelpha gerettet hat. Die Bewohner feierten ihn damals als den prophezeiten Ulukaï, einen legendären Freiheitskämpfer. Doch jetzt kehrt Cutter durch mysteriöse Umstände zurück - und schnell lernt er auch warum, denn auf Adelpha brennt mal wieder der Baum: Unbekannte Invasoren haben sich über die Heimatwelt der Talaner hergemacht, das Land wird ausgebeutet und Roboter-Soldaten machen Jagd auf die letzten Widerständler.

Cutter Slade erkundet eine offene Alien-Welt. Quelle: PC Games Blechbüchsen wegballern, Invasoren vertreiben und alles ist geritzt? So leicht machen es euch die Autoren nicht! Denn genau wie im Vorgänger hat die Geschichte ein paar nette Überraschungen auf Lager, die sich in 20 bis 30 Spielstunden entfalten. Die Entwickler inszenieren das Ganze wieder mit Unmengen, wirklich Unmengen an Dialogen, aber diesmal kommen auch sehr viel mehr Zwischensequenzen zum Einsatz. Manche davon sind auch ganz ordentlich gemacht und sorgen für Stimmung.

Andere Sequenzen wirken aber auch altbacken, das gilt vor allem für die letzten Stunden, in denen sich die Ereignisse nochmal so richtig überschlagen. Da kann die Dramaturgie leider nicht so ganz mit den ambitionierten Ideen der Autoren mithalten.

Mit dem Gleitschirm segelt ihr lässig durch die Luft. Quelle: PCGH

Bei den Yods, diese Freiheit!

Überhaupt wirkt Outcast 2 manchmal wie ein Spiel, das auf dem Papier noch ziemlich brillant klingt, bei der Umsetzung aber öfter mal ins Straucheln gerät. Was aber nicht heißt, dass das Spiel keinen Spaß machen kann, ganz im Gegenteil.

Das fängt schon bei der wunderschön gestalteten Spielwelt an, die ihr nach einer knappen Stunde völlig frei erkundet. Das ist wörtlich gemeint, hier dürft ihr wirklich auf jeden Berg klettern und in jeden See tauchen. Dank Cutters neuem Jetpack könnt ihr auch im Affenzahn über den Boden heizen oder euch von den höchsten Gipfeln hinabstürzen, um dann entspannt über die Landschaft zu segeln. Besonders in diesen Momenten kommt dann auch der wundervolle Orchester-Soundtrack so richtig zur Geltung, der wieder aus der Feder von Komponist Lennie Moore stammt. Seine gefühlvollen Stücke stehen dem ersten Spiel in nichts nach und verpassen dem Abenteuer eine unverwechselbare Atmosphäre.

    • Kommentare (22)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von MrFob Nerd
        Hab das Spiel vor ein paar Tagen durchgespielt und grade den Test nachgelesen. Gehe absolut mit, sowohl mit dem Lob, der Kritik, als auch der finalen Wertung. Gerade als Liebhaber des ersten Teils hat das Spiel eine Menge Charme zu bieten, eben weil es sich nicht zu schade ist den teils etwas altbackenen und goofigen 90er Jahre Stil und Humor des Vorgaengers ohne viele Kompromisse wiederzubeleben. Aber dadurch wirkt es teils halt auch etwas aus der Zeit gefallen.
        Hab uebrigens auf englisch gespielt und in die deutsche Fassung nur kurz reingehoert. Fand die englischen Sprecher dann doch nochmal deutlich besser.

        Bei der Kritik an den Kaempfen gehe ich absolut mit, hier waere etwas mehr Variantenreichtum durchaus cool gewesen, vor allem, weil die Entwickler am Ende ja zeigen, dass sie durchaus mehr auf dem Zettel hatten.
        So artet der letzte Bosskampf in eine Art Bullet Hell aus, die schon fast Returnal Vibes aufkommen laesst. Hier muss man dann auch den Jetpack mal sinnvoll im Kampf einsetzen um allem ausweichen zu koennen, was do aus allen Richtungen auf einen zugeflogen kommt. Coole Sache, diese Art von Verknuepfung zwischen Mobilitaet und Kampf haette man druchaus auch mal so im Spiel gerne gesehen.
        Die Story ist mir zum Ende hin dann aber uebrigens etwas zu sehr abgedriftet und irgendwie war das alles dann nur noch wilde space magic und hat nicht mehr wirklich viel Sinn ergeben. Naja.

        Mit dem Jetpack und dem Wingsuit durch die wirklich schoene Welt zu duesen hat mir aber auch nach 30 Stunden noch ordentlich Spass gemacht und zusammen mit dem oben angesprochenen Charme war das schon gut.
        Die 7/10 geht voll in Ordnung. Wuerde ich genauso vergeben.
      • Von MrFob Nerd
        Hab das Spiel vor ein paar Tagen durchgespielt und grade den Test nachgelesen. Gehe absolut mit, sowohl mit dem Lob, der Kritik, als auch der finalen Wertung. Gerade als Liebhaber des ersten Teils hat das Spiel eine Menge Charme zu bieten, eben weil es sich nicht zu schade ist den teils etwas altbackenen und goofigen 90er Jahre Stil und Humor des Vorgaengers ohne viele Kompromisse wiederzubeleben. Aber dadurch wirkt es teils halt auch etwas aus der Zeit gefallen.
        Hab uebrigens auf englisch gespielt und in die deutsche Fassung nur kurz reingehoert. Fand die englischen Sprecher dann doch nochmal deutlich besser.

        Bei der Kritik an den Kaempfen gehe ich absolut mit, hier waere etwas mehr Variantenreichtum durchaus cool gewesen, vor allem, weil die Entwickler am Ende ja zeigen, dass sie durchaus mehr auf dem Zettel hatten.
        So artet der letzte Bosskampf in eine Art Bullet Hell aus, die schon fast Returnal Vibes aufkommen laesst. Hier muss man dann auch den Jetpack mal sinnvoll im Kampf einsetzen um allem ausweichen zu koennen, was do aus allen Richtungen auf einen zugeflogen kommt. Coole Sache, diese Art von Verknuepfung zwischen Mobilitaet und Kampf haette man druchaus auch mal so im Spiel gerne gesehen.
        Die Story ist mir zum Ende hin dann aber uebrigens etwas zu sehr abgedriftet und irgendwie war das alles dann nur noch wilde space magic und hat nicht mehr wirklich viel Sinn ergeben. Naja.

        Mit dem Jetpack und dem Wingsuit durch die wirklich schoene Welt zu duesen hat mir aber auch nach 30 Stunden noch ordentlich Spass gemacht und zusammen mit dem oben angesprochenen Charme war das schon gut.
        Die 7/10 geht voll in Ordnung. Wuerde ich genauso vergeben.
      • Von Bonkic Großmeister/in der Spiele
        Zitat von Carlo Siebenhuener
        War es das?
        würde ich meinen, ja. :)
        in der spielhalle hatten polygone schon anfang der 90er das szepter übernommen: man denke nur an virtua racing oder ridge racer. auch die zusatzchips für die 16-bit-konsolen waren (in erster linie) darauf ausgelegt, polygone zu beschleunigen.

        voxel-games waren hingegen schon damals, würde ich behaupten, absolute exoten: es gab die paar dinger von novalogic, die für aufsehen gesorgt haben und eben outcast (wobei das imo nicht mal ne richtige voxel-engine war, iirc). das wars dann aber auch schon so im großen und ganzen.
      • Von Carlo Siebenhuener Videoredakteur
        Zitat von Bonkic
        hm, eigentlich war das da (1995 so rum?) doch schon sehr klar.
        ich denke eher, das war eine bewusste design-entscheidung, da polygon-basierte spiele damals eben noch so aussahen wie sie aussahen: extrem blockig - und damit ungeeignet für das was appeal vorschwebte.
        zumal bei outcast so weit ich weiß durchaus auch polygon-objekte vorkommen, nur eben nicht bei besonders detailreichen und / oder "runden" objekten.
        War es das? 1995 war da imo das Entscheidungsjahr. Die erste PlayStation kam auf den Markt (Dezember 1994) und auch die erste Vodoo kam 1995.
        Das konnte vorher aber ja niemand ahnen. Vor allem konnte niemand vorhersehen, ob die Geräte auch Erfolg haben werden. Von daher hat sich das damals eben erst so richtig entschieden.

        Ich weiß gerade nicht aus dem Stegreif, ob die Entwicklung von Outcast 1995 angefangen hat. Ich weiß nur, dass sie sehr lang war, aber das kann dann schon hinkommen.
      • Von Worrel Spiele-Guru
        Zitat von Tek1978
        ..Jeder Auftrag, jede Geschichte ist vorgegeben. Outcast 2 ist damit genauso wenig Rollenspiel wie sein Vorgänger -
        Outcast? Ein Rollenspiel?
        ... aha.
      • Von Tek1978 Gelegenheitsspieler/in
        ..Jeder Auftrag, jede Geschichte ist vorgegeben. Outcast 2 ist damit genauso wenig Rollenspiel wie sein Vorgänger - eine verpasste Chance...

        Das ist keine verpasste Chance das ist einfach mal wieder was gutes einfaches ohne das man 200 Stunden lang eigentlich immer das selbe macht. Durchspielen und fertig.
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